Biblia (Band 1) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570

Sprüche 31

6Gebt starkes Getränk denen, die am Umkommen sind, und den Wein den betrübten Seelen, 7dass sie trinken und ihres Elends vergessen und ihres Unglücks nicht mehr gedenken. 8Tue deinen Mund auf für die Stummen und für die Sache aller, die verlassen sind. (Hiob 29,12; Hiob 29,15) 9Tue deinen Mund auf und richte recht und räche den Elenden und Armen.

Lob der tüchtigen Hausfrau.

10Wem ein tugendsam Weib beschert ist, die ist viel edler denn die köstlichsten Perlen. (Spr. 12,4; Spr. 18,22) 11Ihres Mannes Herz darf sich auf sie verlassen, und Nahrung wird ihm nicht mangeln. 12Sie tut ihm Liebes und kein Leides ihr Leben lang. 13Sie geht mit Wolle und Flachs um und arbeitet gern mit ihren Händen. 14Sie ist wie ein Kaufmannsschiff, das seine Nahrung von ferne bringt. 15Sie steht vor Tage auf und gibt Speise ihrem Hause und Essen ihren Dirnen. 16Sie denkt nach einem Acker und kauft ihn und pflanzt einen Weinberg von den Früchten ihrer Hände. 17Sie gürtet ihre Lenden mit Kraft und stärkt ihre Arme. 18Sie merkt, wie ihr Handel Frommen bringt; ihre Leuchte verlischt des Nachts nicht. 19Sie streckt ihre Hand nach dem Rocken, und ihre Finger fassen die Spindel. 20Sie breitet ihre Hände aus zu dem Armen und reicht ihre Hand dem Dürftigen. 21Sie fürchtet für ihr Haus nicht den Schnee; denn ihr ganzes Haus hat zwiefache Kleider. 22Sie macht sich selbst Decken; feine Leinwand und Purpur ist ihr Kleid. 23Ihr Mann ist bekannt in den Toren, wenn er sitzt bei den Ältesten des Landes. 24Sie macht einen Rock und verkauft ihn; einen Gürtel gibt sie dem Krämer. (Apg. 9,39) 25Kraft und Schöne sind ihr Gewand, und sie lacht des kommenden Tages. (Hiob 5,22; Matth. 6,34) 26Sie tut ihren Mund auf mit Weisheit, und auf ihrer Zunge ist holdselige Lehre. 27Sie schaut, wie es in ihrem Hause zugeht, und isst ihr Brot nicht mit Faulheit. 28Ihre Söhne stehen auf und preisen sie selig; ihr Mann lobt sie: 29„Viele Töchter halten sich tugendsam; du aber übertriffst sie alle.“ 30Lieblich und schön sein ist nichts; ein Weib, das den HErrn fürchtet, soll man loben. (Spr. 11,22) 31Sie wird gerühmt werden von den Früchten ihrer Hände, und ihre Werke werden sie loben in den Toren.

Prediger 1

Alles Irdische ist eitel.

1Dies sind die Reden des Predigers, des Sohnes Davids, des Königs zu Jerusalem.

2Es ist alles ganz eitel, sprach der Prediger, es ist alles ganz eitel. 3Was hat der Mensch für Gewinn von all seiner Mühe, die er hat unter der Sonne? (Pred. 2,22) 4Ein Geschlecht vergeht, das andere kommt; die Erde aber bleibt ewiglich. (Ps. 90,3) 5Die Sonne geht auf und geht unter und läuft an ihren Ort, dass sie wieder daselbst aufgehe. 6Der Wind geht gen Mittag und kommt herum zur Mitternacht und wieder herum an den Ort, da er anfing.

Text der Luther-Übersetzung (1912) von Sprüche 31, 6 bis Prediger 1, 6

Biblia (Band 1) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570