Biblia (Band 1) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570

Sprüche 19

2Wo man nicht mit Vernunft handelt, da geht's nicht wohl zu; und wer schnell ist mit Füßen, der tut sich Schaden.

3Die Torheit eines Menschen verleitet seinen Weg, und doch tobt sein Herz wider den HErrn. (Klagel. 3,39)

4Gut macht viel Freunde; aber der Arme wird von seinen Freunden verlassen. (Spr. 14,20)

5Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft; und wer Lügen frech redet, wird nicht entrinnen. (Spr. 19,9; Spr. 21,28; 5.Mose 19,18-21)

6Viele schmeicheln der Person des Fürsten; und alle sind Freunde des, der Geschenke gibt.

7Den Armen hassen alle seine Brüder; wie viel mehr halten sich seine Freunde von ihm fern! Und wer sich auf Worte verlässt, dem wird nichts. (Spr. 19,4)

8Wer klug wird, liebt sein Leben; und der Verständige findet Gutes.

9Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft; und wer frech Lügen redet, wird umkommen. (Spr. 19,5)

10Dem Narren steht nicht wohl an, gute Tage haben, viel weniger einem Knecht, zu herrschen über Fürsten.

11Wer geduldig ist, der ist ein kluger Mensch, und ist ihm eine Ehre, dass er Untugend überhören kann.

12Die Ungnade des Königs ist wie das Brüllen eines jungen Löwen; aber seine Gnade ist wie Tau auf dem Grase. (Spr. 20,2; Spr. 16,14-15)

13Ein törichter Sohn ist seines Vaters Herzeleid, und ein zänkisches Weib ein stetiges Triefen. (Spr. 10,1)

14Haus und Güter vererben die Eltern; aber ein vernünftiges Weib kommt vom HErrn. (Spr. 18,22)

15Faulheit bringt Schlafen, und eine lässige Seele wird Hunger leiden. (Spr. 10,4; Spr. 23,21)

16Wer das Gebot bewahrt, der bewahrt sein Leben; wer aber seines Weges nicht achtet, wird sterben. (Spr. 16,17)

17Wer sich des Armen erbarmt, der leihet dem HErrn; der wird ihm wieder Gutes vergelten. (Spr. 14,31; Ps. 41,2-4; Matth. 25,40)

18Züchtige deinen Sohn, solange Hoffnung da ist; aber lass deine Seele nicht bewegt werden, ihn zu töten. (Eph. 6,4)

19Großer Grimm muss Schaden leiden; denn willst du ihm steuern, so wird er noch größer.

20Gehorche dem Rat und nimm Zucht an, dass du hernach weise seist.

21Es sind viele Anschläge in eines Mannes Herzen; aber der Rat des HErrn besteht. (Spr. 16,9; Jer. 10,23)

22Ein Mensch hat Lust an seiner Wohltat; und ein Armer ist besser denn ein Lügner.

23Die Furcht des HErrn fördert zum Leben, und wird satt bleiben, dass kein Übel sie heimsuchen wird. (Spr. 14,27)

24Der Faule verbirgt seine Hand im Topfe und bringt sie nicht wieder zum Munde. (Spr. 26,15)

25Schlägt man den Spötter, so wird der Unverständige klug; straft man einen Verständigen, so wird er vernünftig. (Spr. 21,11)

26Wer Vater verstört und Mutter verjagt, der ist ein schändliches und verfluchtes Kind.

27Lass ab, mein Sohn, zu hören die Zucht, und doch abzuirren von vernünftiger Lehre. (Jak. 1,22)

28Ein loser Zeuge spottet des Rechts, und der Gottlosen Mund verschlingt das Unrecht.

29Den Spöttern sind Strafen bereitet, und Schläge auf der Narren Rücken. (Spr. 26,3)

Sprüche 20

Warnung vor Zuchtlosigkeit.

1Der Wein macht lose Leute, und starkes Getränk macht wild; wer dazu Lust hat, wird nimmer weise. (Spr. 23,29-35; Spr. 31,5)

2Das Schrecken des Königs ist wie das Brüllen eines jungen Löwen; wer ihn erzürnt, der sündigt wider sein Leben. (Spr. 16,14; Spr. 19,12)

3Es ist dem Mann eine Ehre, vom Hader bleiben; aber die gern hadern, sind allzumal Narren.

4Um der Kälte willen will der Faule nicht pflügen; so muss er in der Ernte betteln und nichts kriegen. (Spr. 6,6-8)

5Der Rat im Herzen eines Mannes ist wie tiefe Wasser; aber ein Verständiger kann's merken, was er meint. (Spr. 18,4)

6Viele Menschen werden fromm gerühmt; aber wer will finden einen, der rechtschaffen fromm sei?

7Ein Gerechter, der in seiner Frömmigkeit wandelt, des Kindern wird's wohl gehen nach ihm. (Spr. 14,26; Ps. 112,2)

8Ein König, der auf seinem Stuhl sitzt, zu richten, zerstreut alles Arge mit seinen Augen. (Ps. 101,3-8)

Text der Luther-Übersetzung (1912) von Sprüche 19, 2 bis Sprüche 20, 8

Biblia (Band 1) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570