Biblia (Band 1) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570

Sprüche 25

Weitere Sprüche Salomos.

1Dies sind auch Sprüche Salomos, die hinzugesetzt haben die Männer Hiskias, des Königs in Juda.

2Es ist Gottes Ehre, eine Sache verbergen; aber der Könige Ehre ist's, eine Sache erforschen.

3Der Himmel ist hoch und die Erde tief; aber der Könige Herz ist unerforschlich.

4Man tue den Schaum vom Silber, so wird ein reines Gefäß daraus. 5Man tue den Gottlosen hinweg vor dem König, so wird sein Thron mit Gerechtigkeit befestigt. (Spr. 16,12)

6Prange nicht vor dem König und tritt nicht an den Ort der Großen. 7Denn es ist dir besser, dass man zu dir sage: Tritt hier herauf! als dass du vor dem Fürsten erniedrigt wirst, dass es deine Augen sehen müssen. (Luk. 14,7-11)

8Fahre nicht bald heraus, zu zanken; denn was willst du hernach machen, wenn dich dein Nächster beschämt hat?

9Führe deine Sache mit deinem Nächsten, und offenbare nicht eines anderen Heimlichkeit, (Spr. 20,19) 10auf dass nicht übel von dir spreche, der es hört, und dein böses Gerücht nimmer ablasse.

11Ein Wort, geredet zu seiner Zeit, ist wie goldene Äpfel auf silbernen Schalen. (Spr. 15,23) 12Wer einem Weisen gehorcht, der ihn straft, das ist wie ein goldenes Stirnband und goldenes Halsband.

13Wie die Kühle des Schnees zur Zeit der Ernte, so ist ein getreuer Bote dem, der ihn gesandt hat, und erquickt seines Herrn Seele.

14Wer viel verspricht, und hält nicht, der ist wie Wolken und Wind ohne Regen. (2.Petr. 2,17)

15Durch Geduld wird ein Fürst versöhnt, und eine linde Zunge bricht die Härtigkeit. (Spr. 15,1)

16Findest du Honig, so iss davon, so viel dir genug ist, dass du nicht zu satt werdest und speiest ihn aus. 17Entzieh deinen Fuß vom Hause deines Nächsten; er möchte dein überdrüssig und dir gram werden.

18Wer wider seinen Nächsten falsch Zeugnis redet, der ist ein Spieß, Schwert und scharfer Pfeil. (Spr. 19,5)

19Die Hoffnung auf einen Treulosen zur Zeit der Not ist wie ein fauler Zahn und gleitender Fuß.

20Wer einem betrübten Herzen Lieder singt, das ist, wie wenn einer das Kleid ablegt am kalten Tage, und wie Essig auf der Kreide.

21Hungert deinen Feind, so speise ihn mit Brot; dürstet ihn, so tränke ihn mit Wasser. (Röm. 12,20; Matth. 5,44) 22Denn du wirst feurige Kohlen auf sein Haupt häufen, und der HErr wird dir's vergelten.

23Der Nordwind bringt Ungewitter, und die heimliche Zunge macht saures Angesicht.

24Es ist besser, im Winkel auf dem Dache sitzen, denn bei einem zänkischen Weibe in einem Hause beisammen. (Spr. 21,9; Spr. 21,19)

25Eine gute Botschaft aus fernen Landen ist wie kalt Wasser einer durstigen Seele.

26Ein Gerechter, der vor einem Gottlosen fällt, ist wie ein getrübter Brunnen und eine verderbte Quelle.

27Wer zuviel Honig isst, das ist nicht gut; und wer schwere Dinge erforscht, dem wird's zu schwer.

28Ein Mann, der seinen Geist nicht halten kann, ist wie eine offene Stadt ohne Mauern. (Spr. 29,11)

Sprüche 26

Törichte, faule und falsche Leute.

1Wie der Schnee im Sommer und Regen in der Ernte, also reimt sich dem Narren Ehre nicht. (Spr. 26,8)

2Wie ein Vogel dahinfährt und eine Schwalbe fliegt, also ein unverdienter Fluch trifft nicht.

3Dem Ross eine Geißel und dem Esel einen Zaum und dem Narren eine Rute auf den Rücken! (Ps. 32,9; Spr. 10,13)

4Antworte dem Narren nicht nach seiner Narrheit, dass du ihm nicht auch gleich werdest. 5Antworte aber dem Narren nach seiner Narrheit, dass er sich nicht weise lasse dünken.

6Wer eine Sache durch einen törichten Boten ausrichtet, der ist wie ein Lahmer an den Füßen und nimmt Schaden.

Text der Luther-Übersetzung (1912) von Sprüche 25, 1 bis Sprüche 26, 6

Biblia (Band 1) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570