Biblia sacra tam Veteris quam Novi Testamenti, cum Apocryphis, secundum fontes Hebraicos et Graecos, ad optimos codices collata, praetereaque ita adornata, ut qua singulas paginas exactissime respondeant Bibliis Germanicis, Halae Saxonum impressis, quae Cansteiniana vulgo vocantur, ad confirmandam memoriam localem in his acquisitam. Adiectae sunt variantes lectiones selectae. Cum praefatione de authentici textus prae versionibus praerogativis D. Christiano Benedicti Michaelis.

Züllichau, Gottlob Benjamin Frommann für das Waisenhaus (Orphanotrophei), 1741 und 1740

Markus 4

14Der Sämann sät das Wort. 15Diese sind's aber, die an dem Wege sind: Wo das Wort gesät wird und sie es gehört haben, so kommt alsbald der Satan und nimmt weg das Wort, das in ihr Herz gesät war. 16Also auch die sind's, bei welchen aufs Steinige gesät ist: Wenn sie das Wort gehört haben, nehmen sie es alsbald mit Freuden auf, 17und haben keine Wurzel in sich, sondern sind wetterwendisch; wenn sich Trübsal oder Verfolgung um des Wortes willen erhebt, so ärgern sie sich alsbald. 18Und diese sind's, bei welchen unter die Dornen gesät ist: die das Wort hören, 19und die Sorgen dieser Welt und der betrügliche Reichtum und viele andere Lüste gehen hinein und ersticken das Wort, und es bleibt ohne Frucht. 20Und diese sind's, bei welchen auf ein gutes Land gesät ist: die das Wort hören und nehmen's an und bringen Frucht, etliche dreißigfältig und etliche sechzigfältig und etliche hundertfältig.

Vom Licht und vom rechten Maß.

21Und er sprach zu ihnen: Zündet man auch ein Licht an, dass man's unter einen Scheffel oder unter einen Tisch setze? Mitnichten, sondern dass man's auf einen Leuchter setze. (Matth. 5,15) 22Denn es ist nichts verborgen, das nicht offenbar werde, und ist nichts Heimliches, das nicht hervorkomme. (Matth. 10,26-27; Luk. 12,2) 23Wer Ohren hat, zu hören, der höre!

24Und er sprach zu ihnen: Sehet zu, was ihr höret! Mit welcherlei Maß ihr messet, wird man euch wieder messen, und man wird noch zugeben euch, die ihr dies höret. (Matth. 7,2) 25Denn wer da hat, dem wird gegeben; und wer nicht hat, von dem wird man nehmen, auch was er hat. (Matth. 13,12-13)

Vom Wachsen der Saat.

26Und er sprach: Das Reich Gottes hat sich also, als wenn ein Mensch Samen aufs Land wirft 27und schläft und steht auf Nacht und Tag; und der Same geht auf und wächst, dass er's nicht weiß. (Jak. 5,7) 28Denn die Erde bringt von selbst zum ersten das Gras, darnach die Ähren, darnach den vollen Weizen in den Ähren. 29Wenn sie aber die Frucht gebracht hat, so schickt er bald die Sichel hin; denn die Ernte ist da.

Vom Senfkorn.

30Und er sprach: Wem wollen wir das Reich Gottes vergleichen, und durch welch Gleichnis wollen wir es vorbilden? 31Gleichwie ein Senfkorn, wenn das gesät wird aufs Land, so ist's das kleinste unter allen Samen auf Erden; 32und wenn es gesät ist, so nimmt es zu und wird größer denn alle Kohlkräuter und gewinnt große Zweige, also dass die Vögel unter dem Himmel unter seinem Schatten wohnen können.

33Und durch viele solche Gleichnisse sagte er ihnen das Wort, nach dem sie es hören konnten. 34Und ohne Gleichnis redete er nichts zu ihnen; aber insonderheit legte er's seinen Jüngern alles aus.

Die Stillung des Sturmes.

35Und an demselben Tage des Abends sprach er zu ihnen: Lasst uns hinüberfahren. 36Und sie ließen das Volk gehen und nahmen ihn, wie er im Schiff war; und es waren mehr Schiffe bei ihm. 37Und es erhob sich ein großer Windwirbel und warf die Wellen in das Schiff, also dass das Schiff voll ward. 38Und er war hinten auf dem Schiff und schlief auf einem Kissen. Und sie weckten ihn auf und sprachen zu ihm: Meister, fragst du nichts darnach, dass wir verderben? 39Und er stand auf und bedrohte den Wind und sprach zu dem Meer: Schweig und verstumme! Und der Wind legte sich, und es ward eine große Stille. 40Und er sprach zu ihnen: Wie seid ihr so furchtsam? Wie, dass ihr keinen Glauben habt?

41Und sie fürchteten sich sehr und sprachen untereinander: Wer ist der? denn Wind und Meer sind ihm gehorsam.

Markus 5

Die Heilung des besessenen Geraseners.

1Und sie kamen jenseits des Meers in die Gegend der Gadarener. 2Und als er aus dem Schiff trat, lief ihm alsbald entgegen aus den Gräbern ein besessener Mensch mit einem unsauberen Geist, 3der seine Wohnung in den Gräbern hatte; und niemand konnte ihn binden, auch nicht mit Ketten.

Text der Luther-Übersetzung (1912) von Markus 4, 14 bis Markus 5, 3

Biblia sacra tam Veteris quam Novi Testamenti, cum Apocryphis, secundum fontes Hebraicos et Graecos, ad optimos codices collata, praetereaque ita adornata, ut qua singulas paginas exactissime respondeant Bibliis Germanicis, Halae Saxonum impressis, quae Cansteiniana vulgo vocantur, ad confirmandam memoriam localem in his acquisitam. Adiectae sunt variantes lectiones selectae. Cum praefatione de authentici textus prae versionibus praerogativis D. Christiano Benedicti Michaelis.

Züllichau, Gottlob Benjamin Frommann für das Waisenhaus (Orphanotrophei), 1741 und 1740