Biblia sacra tam Veteris quam Novi Testamenti, cum Apocryphis, secundum fontes Hebraicos et Graecos, ad optimos codices collata, praetereaque ita adornata, ut qua singulas paginas exactissime respondeant Bibliis Germanicis, Halae Saxonum impressis, quae Cansteiniana vulgo vocantur, ad confirmandam memoriam localem in his acquisitam. Adiectae sunt variantes lectiones selectae. Cum praefatione de authentici textus prae versionibus praerogativis D. Christiano Benedicti Michaelis.

Züllichau, Gottlob Benjamin Frommann für das Waisenhaus (Orphanotrophei), 1741 und 1740

5. Mose 32

15Da aber Jesurun fett ward, ward er übermütig. Er ist fett und dick und stark geworden und hat den Gott fahren lassen, der ihn gemacht hat. Er hat den Fels seines Heils gering geachtet (Jes. 44,2; 5.Mose 31,20) 16und hat ihn zum Eifer gereizt durch fremde Götter; durch Gräuel hat er ihn erzürnt. 17Sie haben den Teufeln geopfert und nicht ihrem Gott, den Göttern, die sie nicht kannten, den neuen, die zuvor nicht gewesen sind, die eure Väter nicht geehrt haben. 18Deinen Fels, der dich gezeugt hat, hast du aus der Acht gelassen und hast vergessen Gottes, der dich gemacht hat.

19Und da es der HErr sah, ward er zornig über seine Söhne und Töchter, 20und er sprach: Ich will mein Antlitz vor ihnen verbergen, will sehen, was ihnen zuletzt widerfahren wird; denn es ist eine verkehrte Art, es sind untreue Kinder. 21Sie haben mich gereizt an dem, das nicht Gott ist; mit ihrer Abgötterei haben sie mich erzürnt. Und ich will sie wieder reizen an dem, das nicht ein Volk ist; an einem törichten Volk will ich sie erzürnen. (Jer. 2,11; Röm. 10,19) 22Denn ein Feuer ist angegangen durch meinen Zorn und wird brennen bis in die unterste Hölle und wird verzehren das Land mit seinem Gewächs und wird anzünden die Grundfesten der Berge. 23Ich will alles Unglück über sie häufen, ich will alle meine Pfeile in sie schießen. (Ps. 91,5) 24Vor Hunger sollen sie verschmachten und verzehrt werden vom Fieber und von jähem Tod. Ich will der Tiere Zähne unter sie schicken und der Schlangen Gift. 25Auswendig wird sie das Schwert berauben und inwendig der Schrecken, beide, Jünglinge und Jungfrauen, die Säuglinge mit dem grauen Mann. 26Ich wollte sagen: „Wo sind sie? ich werde ihr Gedächtnis aufheben unter den Menschen“, 27wenn ich nicht den Zorn der Feinde scheute, dass nicht ihre Feinde stolz würden und möchten sagen: Unsere Macht ist hoch, und der HErr hat nicht solches alles getan.

28Denn es ist ein Volk, darin kein Rat ist, und ist kein Verstand in ihnen. (Jes. 27,11; Jer. 4,22) 29O, dass sie weise wären und vernähmen solches, dass sie verstünden, was ihnen hernach begegnen wird! 30Wie gehet es zu, dass einer wird ihrer tausend jagen, und zwei werden zehntausend flüchtig machen? Ist's nicht also, dass sie ihr Fels verkauft hat und der HErr sie übergeben hat? (3.Mose 26,8; 3.Mose 26,36-37) 31Denn unser Fels ist nicht wie ihr Fels, – des sind unsere Feinde selbst Richter. 32Denn ihr Weinstock ist vom Weinstock zu Sodom und von dem Acker Gomorras; ihre Trauben sind Galle, sie haben bittere Beeren; (Jes. 1,10) 33ihr Wein ist Drachengift und wütiger Ottern Galle.

34Ist solches nicht bei mir verborgen und versiegelt in meinen Schätzen? (5.Mose 29,28) 35Die Rache ist mein; ich will vergelten. Zu seiner Zeit soll ihr Fuß gleiten; denn die Zeit ihres Unglücks ist nahe, und was über sie kommen soll, eilt herzu. (Ps. 94,1; Röm. 12,19; Hebr. 10,30) 36Denn der HErr wird sein Volk richten, und über seine Knechte wird er sich erbarmen. Denn er wird ansehen, dass ihre Macht dahin ist und beides, das Verschlossene und Verlassene, weg ist. (1.Kön. 14,10) 37Und man wird sagen: Wo sind ihre Götter, ihr Fels, auf den sie trauten? 38Welche das Fett ihrer Opfer aßen und tranken den Wein ihrer Trankopfer, lasst sie aufstehen und euch helfen und schützen! (Richt. 10,14) 39Seht ihr nun, dass ich's allein bin und ist kein Gott neben mir! Ich kann töten und lebendig machen, ich kann schlagen und heilen, und ist niemand, der aus meiner Hand errette. (5.Mose 4,35; Jes. 45,5; 2.Mose 15,26; 1.Sam. 2,6; Hiob 5,18; Hos. 6,1-2)

40Denn ich will meine Hand in den Himmel heben und will sagen: Ich lebe ewiglich. (2.Mose 6,8; Hesek. 33,11) 41Wenn ich den Blitz meines Schwerts wetzen werde und meine Hand zur Strafe greifen wird, so will ich mich wieder rächen an meinen Feinden und denen, die mich hassen, vergelten. 42Ich will meine Pfeile mit Blut trunken machen – und mein Schwert soll Fleisch fressen –, mit dem Blut der Erschlagenen und Gefangenen, von dem entblößten Haupt des Feindes.

Text der Luther-Übersetzung (1912) von 5. Mose 32, 15 bis 5. Mose 32, 42

Biblia sacra tam Veteris quam Novi Testamenti, cum Apocryphis, secundum fontes Hebraicos et Graecos, ad optimos codices collata, praetereaque ita adornata, ut qua singulas paginas exactissime respondeant Bibliis Germanicis, Halae Saxonum impressis, quae Cansteiniana vulgo vocantur, ad confirmandam memoriam localem in his acquisitam. Adiectae sunt variantes lectiones selectae. Cum praefatione de authentici textus prae versionibus praerogativis D. Christiano Benedicti Michaelis.

Züllichau, Gottlob Benjamin Frommann für das Waisenhaus (Orphanotrophei), 1741 und 1740