Biblia (Band 1) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570

Psalm 68

19Du bist in die Höhe gefahren und hast das Gefängnis gefangen; du hast Gaben empfangen für die Menschen, auch die Abtrünnigen, auf dass Gott der HErr daselbst wohne. (Eph. 4,8-10)

20Gelobet sei der HErr täglich. Gott legt uns eine Last auf; aber er hilft uns auch. (Sela.) (1.Kor. 10,13) 21Wir haben einen Gott, der da hilft, und den HErrn Herrn, der vom Tode errettet. 22Ja, Gott wird den Kopf seiner Feinde zerschmettern, den Haarschädel derer, die da fortfahren in ihrer Sünde. 23Der HErr hat gesagt: „Aus Basan will ich sie wieder holen, aus der Tiefe des Meeres will ich sie holen, 24dass dein Fuß in der Feinde Blut gefärbt werde und deine Hunde es lecken.“

25Man sieht, Gott, wie du einherziehst, wie du, mein Gott und König, einherziehst im Heiligtum. (2.Sam. 6,13-14; Ps. 24,7) 26Die Sänger gehen vorher, darnach die Spielleute unter den Jungfrauen, die da pauken: (2.Mose 15,20) 27„Lobet Gott den HErrn in den Versammlungen, ihr vom Brunnen Israels!“ (Jes. 48,1) 28Da herrscht unter ihnen der kleine Benjamin, die Fürsten Judas mit ihren Haufen, die Fürsten Sebulons, die Fürsten Naphthalis.

29Dein Gott hat dein Reich aufgerichtet; das wollest du, Gott, uns stärken, denn es ist dein Werk. 30Um deines Tempels willen zu Jerusalem werden dir die Könige Geschenke zuführen. (Ps. 72,10; Ps. 72,15) 31Schilt das Tier im Rohr, die Rotte der Ochsen mit ihren Kälbern, den Völkern, die da zertreten um Geldes willen. Er zerstreut die Völker, die da gerne kriegen. 32Die Fürsten aus Ägypten werden kommen; Mohrenland wird seine Hände ausstrecken zu Gott. (Jes. 19,21; Ps. 87,4)

33Ihr Königreiche auf Erden, singet Gott, lobsinget dem HErrn (Sela), 34dem, der da fährt im Himmel allenthalben von Anbeginn! Siehe, er wird seinem Donner Kraft geben. 35Gebet Gott die Macht! Seine Herrlichkeit ist über Israel, und seine Macht in den Wolken. (Ps. 29,1) 36Gott ist wundersam in seinem Heiligtum. Er ist Gott Israels; er wird dem Volk Macht und Kraft geben. Gelobt sei Gott! (Ps. 29,11)

Psalm 69

In Anfechtung und Schmach.

1Ein Psalm Davids, von den Rosen, vorzusingen. (Ps. 45,1)

2Gott, hilf mir; denn das Wasser geht mir bis an die Seele. 3Ich versinke im tiefen Schlamm, da kein Grund ist; ich bin in tiefem Wasser, und die Flut will mich ersäufen. 4Ich habe mich müde geschrien, mein Hals ist heiser; das Gesicht vergeht mir, dass ich so lange muss harren auf meinen Gott. 5Die mich ohne Ursache hassen, deren ist mehr, denn ich Haare auf dem Haupt habe. Die mir unbillig feind sind und mich verderben, sind mächtig. Ich muss bezahlen, was ich nicht geraubt habe. (Ps. 35,19; Joh. 15,25)

6Gott, du weißt meine Torheit, und meine Schulden sind dir nicht verborgen. 7Lass nicht zu Schanden werden an mir, die dein harren, Herr HErr Zebaoth! Lass nicht schamrot werden an mir, die dich suchen, Gott Israels! 8Denn um deinetwillen trage ich Schmach; mein Angesicht ist voller Schande. (Ps. 44,23) 9Ich bin fremd geworden meinen Brüdern und unbekannt meiner Mutter Kindern. (Ps. 38,12; Hiob 19,13) 10Denn der Eifer um dein Haus hat mich gefressen; und die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen. (Joh. 2,17; Röm. 15,3) 11Und ich weine und faste bitterlich; und man spottet mein dazu. 12Ich habe einen Sack angezogen; aber sie treiben Gespött mit mir. 13Die im Tor sitzen, schwatzen von mir, und in den Zechen singt man von mir. (Hiob 30,9)

14Ich aber bete, HErr, zu dir zur angenehmen Zeit; Gott, durch deine große Güte erhöre mich mit deiner treuen Hilfe. (Jes. 49,8) 15Errette mich aus dem Kot, dass ich nicht versinke; dass ich errettet werde von meinen Hassern und aus dem tiefen Wasser;

Text der Luther-Übersetzung (1912) von Psalm 68, 19 bis Psalm 69, 15

Biblia (Band 1) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570