Biblia sacra tam Veteris quam Novi Testamenti, cum Apocryphis, secundum fontes Hebraicos et Graecos, ad optimos codices collata, praetereaque ita adornata, ut qua singulas paginas exactissime respondeant Bibliis Germanicis, Halae Saxonum impressis, quae Cansteiniana vulgo vocantur, ad confirmandam memoriam localem in his acquisitam. Adiectae sunt variantes lectiones selectae. Cum praefatione de authentici textus prae versionibus praerogativis D. Christiano Benedicti Michaelis.

Züllichau, Gottlob Benjamin Frommann für das Waisenhaus (Orphanotrophei), 1741 und 1740

Hesekiel 10

5Und man hörte die Flügel der Cherubim rauschen bis in den äußeren Vorhof wie eine Stimme des allmächtigen Gottes, wenn er redet. 6Und da er dem Mann in der Leinwand geboten hatte und gesagt: Nimm Feuer zwischen den Rädern unter den Cherubim! ging er hinein und trat neben das Rad. 7Und der Cherub streckte seine Hand heraus zwischen den Cherubim zum Feuer, das zwischen den Cherubim war, nahm davon und gab's dem Mann in der Leinwand in die Hände; der empfing's und ging hinaus. 8Und es erschien an den Cherubim gleichwie eines Menschen Hand unter ihren Flügeln.

9Und ich sah, und siehe, vier Räder standen bei den Cherubim, bei einem jeglichen Cherub ein Rad; und die Räder waren anzusehen gleichwie ein Türkis (Hesek. 1,15-16) 10und waren alle vier eines wie das andere, als wäre ein Rad im anderen. 11Wenn sie gehen sollten, so konnten sie nach allen ihren vier Seiten gehen und mussten sich nicht herumlenken, wenn sie gingen; sondern wohin das erste ging, da gingen sie nach und mussten sich nicht herumlenken. 12Und ihr ganzer Leib, Rücken, Hände und Flügel und die Räder waren voll Augen um und um; alle vier hatten ihre Räder. 13Und die Räder wurden genannt „der Wirbel“, dass ich's hörte. 14Ein jeglicher hatte vier Angesichter; das erste Angesicht war eines Cherubs, das andere eines Menschen, das dritte eines Löwen, das vierte eines Adlers. 15Und die Cherubim schwebten empor. Es ist eben das Tier, das ich sah am Wasser Chebar. 16Wenn die Cherubim gingen, so gingen die Räder auch neben ihnen; und wenn die Cherubim ihre Flügel schwangen, dass sie sich von der Erde erhoben, so lenkten sich die Räder auch nicht von ihnen. 17Wenn jene standen, so standen diese auch; erhoben sie sich, so erhoben sich diese auch; denn es war der Geist der Tiere in ihnen.

18Und die Herrlichkeit des HErrn ging wieder aus von der Schwelle am Hause und stellte sich über die Cherubim. 19Da schwangen die Cherubim ihre Flügel und erhoben sich von der Erde vor meinen Augen; und da sie ausgingen, gingen die Räder neben ihnen. Und sie traten in das Tor am Hause des HErrn gegen Morgen, und die Herrlichkeit des Gottes Israels war oben über ihnen. (Hesek. 10,1) 20Das ist das Tier, das ich unter dem Gott Israels sah am Wasser Chebar; und ich merkte, das es Cherubim wären, 21da ein jegliches vier Angesichter hatte und vier Flügel und unter den Flügeln gleichwie Menschenhände. 22Es waren ihre Angesichter gestaltet, wie ich sie am Wasser Chebar sah, und sie gingen stracks vor sich.

Hesekiel 11

Gottes Gericht über die Obersten des Volkes.

1Und mich hob ein Wind auf und brachte mich zum Tor am Hause des HErrn, das gegen Morgen sieht; und siehe, unter dem Tor waren fünfundzwanzig Männer; und ich sah unter ihnen Jaasanja, den Sohn Assurs, und Pelatja, den Sohn Benajas, die Fürsten im Volk. (Hesek. 3,12) 2Und er sprach zu mir: Menschenkind, diese Leute haben unselige Gedanken und schädliche Ratschläge in dieser Stadt; 3denn sie sprechen: „Es ist nicht so nahe; lasst uns nur Häuser bauen! Sie ist der Topf, so sind wir das Fleisch.“ 4Darum sollst du, Menschenkind, wider sie weissagen.

5Und der Geist des HErrn fiel auf mich, und er sprach zu mir: Sprich: So sagt der HErr: Ich habe also geredet, ihr vom Hause Israel; und eures Geistes Gedanken kenne ich wohl. 6Ihr habt viele erschlagen in dieser Stadt, und ihre Gassen liegen voll Toter. 7Darum spricht der Herr HErr also: Die ihr darin getötet habt, die sind das Fleisch, und sie ist der Topf; aber ihr müsset hinaus. 8Das Schwert, das ihr fürchtet, das will ich über euch kommen lassen, spricht der Herr HErr. 9Ich will euch von dort herausstoßen und den Fremden in die Hand geben und will euch euer Recht tun.

Text der Luther-Übersetzung (1912) von Hesekiel 10, 5 bis Hesekiel 11, 9

Biblia sacra tam Veteris quam Novi Testamenti, cum Apocryphis, secundum fontes Hebraicos et Graecos, ad optimos codices collata, praetereaque ita adornata, ut qua singulas paginas exactissime respondeant Bibliis Germanicis, Halae Saxonum impressis, quae Cansteiniana vulgo vocantur, ad confirmandam memoriam localem in his acquisitam. Adiectae sunt variantes lectiones selectae. Cum praefatione de authentici textus prae versionibus praerogativis D. Christiano Benedicti Michaelis.

Züllichau, Gottlob Benjamin Frommann für das Waisenhaus (Orphanotrophei), 1741 und 1740