Biblia sacra tam Veteris quam Novi Testamenti, cum Apocryphis, secundum fontes Hebraicos et Graecos, ad optimos codices collata, praetereaque ita adornata, ut qua singulas paginas exactissime respondeant Bibliis Germanicis, Halae Saxonum impressis, quae Cansteiniana vulgo vocantur, ad confirmandam memoriam localem in his acquisitam. Adiectae sunt variantes lectiones selectae. Cum praefatione de authentici textus prae versionibus praerogativis D. Christiano Benedicti Michaelis.

Züllichau, Gottlob Benjamin Frommann für das Waisenhaus (Orphanotrophei), 1741 und 1740

2. Samuel 19

13Ihr seid meine Brüder, mein Bein und mein Fleisch; warum wollt ihr denn die letzten sein, den König wieder zu holen? 14Und zu Amasa sprecht: Bist du nicht mein Bein und mein Fleisch? Gott tue mir dies und das, wo du nicht sollst sein Feldhauptmann vor mir dein Leben lang an Joabs Statt. (2.Sam. 17,25; 1.Chron. 2,16-17) 15Und er neigte das Herz aller Männer Judas wie eines Mannes; und sie sandten hin zum König: Komm wieder, du und alle deine Knechte! 16Also kam der König wieder. Und da er an den Jordan kam, waren die Männer Judas gen Gilgal gekommen, hinabzuziehen dem König entgegen, dass sie den König über den Jordan führten.

Davids königliche Großmut und Dankbarkeit.

17Und Simei, der Sohn Geras, der Benjaminiter, der zu Bahurim wohnte, eilte und zog mit den Männern Judas hinab, dem König David entgegen; (1.Kön. 2,8) 18und waren 1000 Mann mit ihm von Benjamin, dazu auch Ziba, der Diener des Hauses Sauls, mit seinen 15 Söhnen und 20 Knechten; und sie gingen durch den Jordan vor dem König hin; (2.Sam. 16,1-4; 2.Sam. 9,2; 2.Sam. 9,10) 19und die Fähre war hinübergegangen, dass sie das Gesinde des Königs hinüberführten und täten, was ihm gefiele. Simei aber, der Sohn Geras, fiel vor dem König nieder, da er über den Jordan fuhr, 20und sprach zum König: Mein Herr, rechne mir nicht zu die Missetat und gedenke nicht, dass dein Knecht dich beleidigte des Tages, da mein Herr, der König, aus Jerusalem ging, und der König nehme es nicht zu Herzen. (2.Sam. 16,5) 21Denn dein Knecht erkennt, dass ich gesündigt habe. Und siehe, ich bin heute zuerst gekommen unter dem ganzen Hause Joseph, dass ich meinem Herrn, dem König, entgegen herabzöge.

22Aber Abisai, der Zeruja Sohn, antwortete und sprach: Und Simei sollte darum nicht sterben, obwohl er doch dem Gesalbten des HErrn geflucht hat? 23David aber sprach: Was habe ich mit euch zu schaffen, ihr Kinder der Zeruja, dass ihr mir heute wollt zum Satan werden? Sollte heute jemand sterben in Israel? Meinst du, ich wisse nicht, dass ich heute König bin geworden über Israel? (2.Sam. 16,10) 24Und der König sprach zu Simei: Du sollst nicht sterben. Und der König schwur ihm.

25Mephiboseth, der Sohn Sauls, kam auch herab, dem König entgegen. Und er hatte seine Füße und seinen Bart nicht gereinigt und seine Kleider nicht gewaschen von dem Tage an, da der König weggegangen war, bis an den Tag, da er mit Frieden kam. (2.Sam. 9,6) 26Da er nun von Jerusalem kam, dem König zu begegnen, sprach der König zu ihm: Warum bist du nicht mit mir gezogen, Mephiboseth?

27Und er sprach: Mein Herr König, mein Knecht hat mich betrogen. Denn dein Knecht gedachte, ich will einen Esel satteln und darauf reiten und zum König ziehen; denn dein Knecht ist lahm. 28Dazu hat er deinen Knecht angegeben vor meinem Herrn, dem König. Aber mein Herr, der König, ist wie ein Engel Gottes; tue, was dir wohl gefällt. (2.Sam. 16,3; 2.Sam. 14,17) 29Denn all meines Vaters Haus ist nichts gewesen als Leute des Todes vor meinem Herrn, dem König; so hast du deinen Knecht gesetzt unter die, die an deinem Tisch essen. Was habe ich weiter Gerechtigkeit oder weiter zu schreien zu dem König? (2.Sam. 9,11) 30Der König sprach zu ihm: Was redest du noch weiter von deinem Dinge? Ich habe es gesagt: Du und Ziba teilet den Acker miteinander. (2.Sam. 9,9-10; 2.Sam. 16,4) 31Mephiboseth sprach zum König: Er nehme ihn auch ganz dahin, nachdem mein Herr König mit Frieden heimgekommen ist.

32Und Barsillai, der Gileaditer, kam herab von Roglim und führte den König über den Jordan, dass er ihn über den Jordan geleitete. (1.Kön. 2,7) 33Und Barsillai war sehr alt, wohl 80 Jahre, der hatte den König versorgt, als er zu Mahanaim war; denn er war ein Mann von großem Vermögen. (2.Sam. 17,27) 34Und der König sprach zu Barsillai: Du sollst mit mir hinüberziehen; ich will dich versorgen bei mir zu Jerusalem. 35Aber Barsillai sprach zum König: was ist's noch, das ich zu leben habe, dass ich mit dem König sollte hinauf gen Jerusalem ziehen?

Text der Luther-Übersetzung (1912) von 2. Samuel 19, 13 bis 2. Samuel 19, 35

Biblia sacra tam Veteris quam Novi Testamenti, cum Apocryphis, secundum fontes Hebraicos et Graecos, ad optimos codices collata, praetereaque ita adornata, ut qua singulas paginas exactissime respondeant Bibliis Germanicis, Halae Saxonum impressis, quae Cansteiniana vulgo vocantur, ad confirmandam memoriam localem in his acquisitam. Adiectae sunt variantes lectiones selectae. Cum praefatione de authentici textus prae versionibus praerogativis D. Christiano Benedicti Michaelis.

Züllichau, Gottlob Benjamin Frommann für das Waisenhaus (Orphanotrophei), 1741 und 1740