Biblia sacra tam Veteris quam Novi Testamenti, cum Apocryphis, secundum fontes Hebraicos et Graecos, ad optimos codices collata, praetereaque ita adornata, ut qua singulas paginas exactissime respondeant Bibliis Germanicis, Halae Saxonum impressis, quae Cansteiniana vulgo vocantur, ad confirmandam memoriam localem in his acquisitam. Adiectae sunt variantes lectiones selectae. Cum praefatione de authentici textus prae versionibus praerogativis D. Christiano Benedicti Michaelis.

Züllichau, Gottlob Benjamin Frommann für das Waisenhaus (Orphanotrophei), 1741 und 1740

Markus 9

Der Rangstreit der Jünger.

33Und er kam gen Kapernaum. Und da er daheim war, fragte er sie: Was handeltet ihr miteinander auf dem Wege? 34Sie aber schwiegen; denn sie hatten miteinander auf dem Wege gehandelt, welcher der Größte wäre. 35Und er setzte sich und rief die Zwölf und sprach zu ihnen: Wenn jemand will der Erste sein, der soll der Letzte sein vor allen und aller Knecht. (Mark. 10,44; Matth. 20,27) 36Und er nahm ein Kindlein und stellte es mitten unter sie und herzte es und sprach zu ihnen: 37Wer ein solches Kindlein in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt nicht mich auf, sondern den, der mich gesandt hat. (Matth. 10,40)

Der fremde Wundertäter.

38Johannes aber antwortete ihm und sprach: Meister, wir sahen einen, der trieb Teufel in deinem Namen aus, welcher uns nicht nachfolgt; und wir verboten's ihm, darum dass er uns nicht nachfolgt. (4.Mose 11,27-28) 39Jesus aber sprach: Ihr sollt's ihm nicht verbieten. Denn es ist niemand, der eine Tat tue in meinem Namen und möge bald übel von mir reden. (1.Kor. 12,3) 40Wer nicht wider uns ist, der ist für uns. (Matth. 12,30; Luk. 11,23) 41Wer aber euch tränkt mit einem Becher Wassers in meinem Namen, darum dass ihr Christo angehöret, wahrlich, ich sage euch: Es wird ihm nicht unvergolten bleiben. (Matth. 10,42)

Warnung vor Verführung zum Abfall.

42Und wer der Kleinen einen ärgert, die an mich glauben, dem wäre es besser, dass ihm ein Mühlstein an seinen Hals gehängt und er ins Meer geworfen würde.

43So dich aber deine Hand ärgert, so haue sie ab! Es ist dir besser, dass du als ein Krüppel zum Leben eingehest, denn dass du zwei Hände habest und fahrest in die Hölle, in das ewige Feuer, (Matth. 5,30) 44da ihr Wurm nicht stirbt und ihr Feuer nicht verlöscht. 45Ärgert dich dein Fuß, so haue ihn ab! Es ist dir besser, dass du lahm zum Leben eingehest, denn dass du zwei Füße habest und werdest in die Hölle geworfen, in das ewige Feuer, 46da ihr Wurm nicht stirbt und ihr Feuer nicht verlöscht. 47Ärgert dich dein Auge, so wirf's von dir! Es ist dir besser, dass du einäugig in das Reich Gottes gehest, denn dass du zwei Augen habest und werdest in das höllische Feuer geworfen, (Matth. 5,29) 48da ihr Wurm nicht stirbt und ihr Feuer nicht verlöscht.

49Es muss ein jeglicher mit Feuer gesalzen werden, und alles Opfer wird mit Salz gesalzen. (3.Mose 2,13) 50Das Salz ist gut; so aber das Salz dumm wird, womit wird man's würzen? Habt Salz bei euch und habt Frieden untereinander. (Matth. 5,13; Luk. 14,34; Kol. 4,6)

Markus 10

Von der Ehescheidung.

1Und er machte sich auf und kam von dannen an die Örter des jüdischen Landes jenseits des Jordans. Und das Volk ging abermals in Haufen zu ihm, und wie seine Gewohnheit war, lehrte er sie abermals.

2Und die Pharisäer traten zu ihm und fragten ihn, ob ein Mann sich scheiden möge von seinem Weibe; und versuchten ihn damit. 3Er antwortete aber und sprach: Was hat euch Mose geboten? 4Sie sprachen: Mose hat zugelassen, einen Scheidebrief zu schreiben und sich zu scheiden. (5.Mose 24,1; Matth. 5,31-32) 5Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Um eures Herzens Härtigkeit willen hat er euch solches Gebot geschrieben; 6aber von Anfang der Kreatur hat sie Gott geschaffen einen Mann und ein Weib. (1.Mose 1,27) 7Darum wird der Mensch Vater und Mutter verlassen und wird seinem Weibe anhangen, (1.Mose 2,24) 8und werden die zwei ein Fleisch sein. So sind sie nun nicht zwei, sondern ein Fleisch. 9Was denn Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden.

10Und daheim fragten ihn abermals seine Jünger darum. 11Und er sprach zu ihnen: Wer sich scheidet von seinem Weibe und freit eine andere, der bricht die Ehe an ihr; (Luk. 16,18; 1.Kor. 7,10-11)

Text der Luther-Übersetzung (1912) von Markus 9, 33 bis Markus 10, 11

Biblia sacra tam Veteris quam Novi Testamenti, cum Apocryphis, secundum fontes Hebraicos et Graecos, ad optimos codices collata, praetereaque ita adornata, ut qua singulas paginas exactissime respondeant Bibliis Germanicis, Halae Saxonum impressis, quae Cansteiniana vulgo vocantur, ad confirmandam memoriam localem in his acquisitam. Adiectae sunt variantes lectiones selectae. Cum praefatione de authentici textus prae versionibus praerogativis D. Christiano Benedicti Michaelis.

Züllichau, Gottlob Benjamin Frommann für das Waisenhaus (Orphanotrophei), 1741 und 1740