Biblia (Band 2) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570

1. Timotheus 5

Verhalten gegen Männer und Frauen in der Gemeinde.

1Einen Alten schilt nicht, sondern ermahne ihn als einen Vater, die Jungen als Brüder, (3.Mose 19,32; Tit. 2,2) 2die alten Weiber als Mütter, die jungen als Schwestern mit aller Keuschheit.

Von den Witwen.

3Ehre die Witwen, welche rechte Witwen sind. 4So aber eine Witwe Enkel oder Kinder hat, solche lass zuvor lernen, ihre eigenen Häuser göttlich regieren und den Eltern Gleiches vergelten; denn das ist wohl getan und angenehm vor Gott. 5Das ist aber eine rechte Witwe, die einsam ist, die ihre Hoffnung auf Gott stellt und bleibt am Gebet und Flehen Tag und Nacht. (Luk. 2,37) 6Welche aber in Wollüsten lebt, die ist lebendig tot. 7Solches gebiete, auf dass sie untadelig seien. 8So aber jemand die Seinen, sonderlich seine Hausgenossen, nicht versorgt, der hat den Glauben verleugnet und ist ärger denn ein Heide. (Matth. 15,5-6)

9Lass keine Witwe erwählt werden unter sechzig Jahren, und die da gewesen sei eines Mannes Weib, 10und die ein Zeugnis habe guter Werke: wenn sie Kinder aufgezogen hat, wenn sie gastfrei gewesen ist, wenn sie der Heiligen Füße gewaschen hat, wenn sie den Trübseligen Handreichung getan hat, wenn sie allem guten Werk nachgekommen ist. (Joh. 13,14; Hebr. 13,2)

11Der jungen Witwen aber entschlage dich; denn wenn sie geil geworden sind wider Christum, so wollen sie freien 12und haben ihr Urteil, dass sie den ersten Glauben gebrochen haben. 13Daneben sind sie faul und lernen umlaufen durch die Häuser; nicht allein aber sind sie faul, sondern auch geschwätzig und vorwitzig und reden, was nicht sein soll. 14So will ich nun, dass die jungen Witwen freien, Kinder zeugen, haushalten, dem Widersacher keine Ursache geben zu schelten. (1.Tim. 2,15; 1.Kor. 7,9) 15Denn es sind schon etliche umgewandt dem Satan nach. 16Wenn aber ein Gläubiger oder Gläubige Witwen hat, der versorge sie und lasse die Gemeinde nicht beschwert werden, auf dass die, die rechte Witwen sind, mögen genug haben. (Apg. 6,1)

Von den Vorstehern der Gemeinde.

17Die Ältesten, die wohl vorstehen, die halte man zwiefacher Ehre wert, sonderlich die da arbeiten im Wort und in der Lehre. (Apg. 14,23; Röm. 12,8) 18Denn es spricht die Schrift: „Du sollst nicht dem Ochsen das Maul verbinden, der da drischt;“ und: „Ein Arbeiter ist seines Lohnes wert.“ (1.Kor. 9,9; Luk. 10,7) 19Wider einen Ältesten nimm keine Klage an ohne zwei oder drei Zeugen. (5.Mose 19,15; Matth. 18,16) 20Die da sündigen, die strafe vor allen, auf dass sich auch die anderen fürchten. (Gal. 2,14) 21Ich bezeuge vor Gott und dem Herrn Jesus Christus und den auserwählten Engeln, dass du solches haltest ohne eigenes Gutdünken und nichts tust nach Gunst. 22Die Hände lege niemand zu bald auf, mache dich auch nicht teilhaftig fremder Sünden. Halte dich selber keusch. (1.Tim. 4,14)

23Trinke nicht mehr Wasser, sondern brauche auch ein wenig Wein um deines Magens willen und weil du oft krank bist.

24Etlicher Menschen Sünden sind offenbar, dass man sie zuvor richten kann; bei etlichen aber werden sie hernach offenbar. 25Desgleichen auch etlicher gute Werke sind zuvor offenbar, und die anderen bleiben auch nicht verborgen.

1. Timotheus 6

Von den Sklaven.

1Die Knechte, die unter dem Joch sind, sollen ihre Herren aller Ehre wert halten, auf dass nicht der Name Gottes und die Lehre verlästert werde. (Eph. 6,5; Tit. 2,9; Tit. 1,2-10) 2Welche aber gläubige Herren haben, sollen sie nicht verachten, weil sie Brüder sind, sondern sollen viel mehr dienstbar sein, dieweil sie gläubig und geliebt und der Wohltat teilhaftig sind. Solches lehre und ermahne. (Eph. 6,5-8; Philem. 1,16)

Mahnung an Timotheus und alle Brüder.

3Wenn jemand anders lehrt und bleibt nicht bei den heilsamen Worten unseres Herrn Jesu Christi und bei der Lehre, die gemäß ist der Gottseligkeit, (Gal. 1,6-9; 2.Tim. 1,13) 4der ist aufgeblasen und weiß nichts, sondern hat die Seuche der Fragen und Wortkriege, aus welchen entspringt Neid, Hader, Lästerung, böser Argwohn. (2.Tim. 2,14; Tit. 3,10; Tit. 1,3-11)

Text der Luther-Übersetzung (1912) von 1. Timotheus 5, 1 bis 1. Timotheus 6, 4

Biblia (Band 2) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570