Biblia (Band 2) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570

Römer 7

5Denn da wir im Fleisch waren, da waren die sündlichen Lüste, welche durchs Gesetz sich erregten, kräftig in unseren Gliedern, dem Tode Frucht zu bringen. (Röm. 6,21) 6Nun aber sind wir vom Gesetz los und ihm abgestorben, das uns gefangenhielt, also dass wir dienen sollen im neuen Wesen des Geistes und nicht im alten Wesen des Buchstabens. (Röm. 8,1-2; Röm. 6,2; Röm. 6,4)

Der Mensch unter dem Gesetz.

7Was wollen wir denn nun sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei ferne! Aber die Sünde erkannte ich nicht, außer durchs Gesetz. Denn ich wusste nichts von der Lust, wenn das Gesetz nicht hätte gesagt: „Lass dich nicht gelüsten!“ 8Da nahm aber die Sünde Ursache am Gebot und erregte in mir allerlei Lust; denn ohne das Gesetz war die Sünde tot. (Röm. 5,13; 1.Kor. 15,56) 9Ich aber lebte vordem ohne Gesetz; da aber das Gebot kam, ward die Sünde wieder lebendig, 10ich aber starb; und es fand sich, dass das Gebot mir zum Tode gereichte, das mir doch zum Leben gegeben war. (Jak. 1,15; 3.Mose 18,5) 11Denn die Sünde nahm Ursache am Gebot und betrog mich und tötete mich durch dasselbe Gebot. (Hebr. 3,13) 12Das Gesetz ist ja heilig, und das Gebot ist heilig, recht und gut. (1.Tim. 1,8) 13Ist denn, das da gut ist, mir zum Tod geworden? Das sei ferne! Aber die Sünde, auf dass sie erscheine, wie sie Sünde ist, hat sie mir durch das Gute den Tod gewirkt, auf dass die Sünde würde überaus sündig durchs Gebot. (Röm. 5,20)

14Denn wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist; ich bin aber fleischlich, unter die Sünde verkauft. (Joh. 3,6) 15Denn ich weiß nicht, was ich tue. Denn ich tue nicht, was ich will; sondern, was ich hasse, das tue ich. 16So ich aber das tue, was ich nicht will, so gebe ich zu, dass das Gesetz gut sei. 17So tue nun ich dasselbe nicht, sondern die Sünde, die in mir wohnt. 18Denn ich weiß, dass in mir, das ist in meinem Fleische, wohnt nichts Gutes. Wollen habe ich wohl, aber vollbringen das Gute finde ich nicht. (1.Mose 6,5; 1.Mose 8,21) 19Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich. 20So ich aber tue, was ich nicht will, so tue ich dasselbe nicht; sondern die Sünde, die in mir wohnt.

21So finde ich mir nun ein Gesetz, der ich will das Gute tun, dass mir das Böse anhangt. 22Denn ich habe Lust an Gottes Gesetz nach dem inwendigen Menschen. 23Ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das da widerstreitet dem Gesetz in meinem Gemüte und nimmt mich gefangen in der Sünde Gesetz, welches ist in meinen Gliedern. (Gal. 5,17) 24Ich elender Mensch! wer wird mich erlösen von dem Leibe dieses Todes? 25Ich danke Gott durch Jesum Christum, unserem Herrn. So diene ich nun mit dem Gemüte dem Gesetz Gottes, aber mit dem Fleische dem Gesetz der Sünde. (1.Kor. 15,57)

Römer 8

Das Leben im Geist.

1So ist nun nichts Verdammliches an denen, die in Christo Jesu sind, die nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist. (Röm. 8,33-34) 2Denn das Gesetz des Geistes, der da lebendig macht in Christo Jesu, hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes. 3Denn was dem Gesetz unmöglich war (sintemal es durch das Fleisch geschwächt ward), das tat Gott und sandte seinen Sohn in der Gestalt des sündlichen Fleisches und der Sünde halben und verdammte die Sünde im Fleisch, (Apg. 13,38; Apg. 15,10; Hebr. 2,17) 4auf dass die Gerechtigkeit, vom Gesetz erfordert, in uns erfüllt würde, die wir nun nicht nach dem Fleische wandeln, sondern nach dem Geist. (Gal. 5,16; Gal. 5,25)

5Denn die da fleischlich sind, die sind fleischlich gesinnt; die aber geistlich sind, die sind geistlich gesinnt. 6Aber fleischlich gesinnt sein ist der Tod, und geistlich gesinnt sein ist Leben und Friede. (Röm. 6,21; Gal. 6,8) 7Denn fleischlich gesinnt sein ist eine Feindschaft wider Gott, sintemal das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag's auch nicht. (Jak. 4,4) 8Die aber fleischlich sind, können Gott nicht gefallen. 9Ihr aber seid nicht fleischlich, sondern geistlich, so anders Gottes Geist in euch wohnt. Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein.

Text der Luther-Übersetzung (1912) von Römer 7, 5 bis Römer 8, 9

Biblia (Band 2) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570