Biblia (Band 2) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570

Hesekiel 21

8und sprich zum Lande Israel: So spricht der Herr HErr: Siehe, ich will an dich; ich will mein Schwert aus der Scheide ziehen und will in dir ausrotten beide, Gerechte und Ungerechte. 9Weil ich denn in dir Gerechte und Ungerechte ausrotte, so wird mein Schwert aus der Scheide fahren über alles Fleisch, vom Mittag her bis gen Mitternacht. 10Und soll alles Fleisch erfahren, dass ich, der HErr, mein Schwert habe aus seiner Scheide gezogen; und es soll nicht wieder eingesteckt werden.

11Und du, Menschenkind, sollst seufzen, bis dir die Lenden weh tun, ja, bitterlich sollst du seufzen, dass sie es sehen. 12Und wenn sie zu dir sagen werden: Warum seufzest du? sollst du sagen: Um des Geschreies willen, das da kommt, vor welchem alle Herzen verzagen, und alle Hände sinken, aller Mut fallen und alle Knie so ungewiss stehen werden wie Wasser. Siehe, es kommt und wird geschehen, spricht der Herr HErr.

13Und des HErrn Wort geschah zu mir und sprach: 14Du Menschenkind, weissage und sprich: So spricht der HErr: Sprich: Das Schwert, ja, das Schwert ist geschärft und gefegt. (Hesek. 32,20) 15Es ist geschärft, dass es schlachten soll; es ist gefegt, dass es blinken soll. O wie froh wollten wir sein, wenn er gleich alle Bäume zu Ruten machte über die bösen Kinder! 16Aber er hat ein Schwert zu fegen gegeben, dass man es fassen soll; es ist geschärft und gefegt, dass man's dem Totschläger in die Hand gebe. 17Schreie und heule, du Menschenkind; denn es geht über mein Volk und über alle Regenten in Israel, die dem Schwert samt meinem Volk verfallen sind. Darum schlage auf deine Lenden. 18Denn er hat sie oft gezüchtigt; was hat's geholfen? Es will der bösen Kinder Rute nicht helfen, spricht der Herr HErr. (Jes. 1,5)

19Und du, Menschenkind, weissage und schlage deine Hände zusammen. Denn das Schwert wird zweifach, ja dreifach kommen, ein Würgeschwert, ein Schwert großer Schlacht, das sie auch treffen wird in den Kammern, dahin sie fliehen. 20Ich will das Schwert lassen klingen, dass die Herzen verzagen und viele fallen sollen an allen ihren Toren. Ach, wie glänzt es und haut daher zur Schlacht! 21Haue drein, zur Rechten und Linken, was vor dir ist! 22Da will ich dann mit meinen Händen darob frohlocken und meinen Zorn gehen lassen. Ich, der HErr, habe es gesagt.

Das Schwert des Königs von Babel.

23Und des HErrn Wort geschah zu mir und sprach: 24Du Menschenkind, mache zwei Wege, durch welche kommen soll das Schwert des Königs zu Babel; sie sollen aber alle beide aus einem Lande gehen. (Hesek. 4,1) 25Und stelle ein Zeichen vorn an den Weg zur Stadt, dahin es weisen soll; und mache den Weg, dass das Schwert komme gen Rabba der Kinder Ammon und nach Juda, zu der festen Stadt Jerusalem. 26Denn der König zu Babel wird sich an die Wegscheide stellen, vorn an den zwei Wegen, dass er sich wahrsagen lasse, mit den Pfeilen das Los werfe, seinen Abgott frage und schaue die Leber an. 27Und die Wahrsagung wird auf die rechte Seite gen Jerusalem deuten, dass er solle Sturmböcke hinanführen lassen und Löcher machen und mit großem Geschrei sie überfalle und morde, und dass er Böcke führen soll wider die Tore und da Wall aufschütte und Bollwerk baue. 28Aber es wird sie solches Wahrsagen falsch dünken, er schwöre, wie teuer er will. Er aber wird denken an die Missetat, dass er sie gewinne.

29Darum spricht der Herr HErr also: Darum dass euer gedacht wird um eure Missetat und euer Ungehorsam offenbart ist, dass man eure Sünden sieht in allem eurem Tun, ja, darum dass euer gedacht wird, werdet ihr mit Gewalt gefangen werden. 30Und du, Fürst in Israel, der du verdammt und verurteilt bist, dessen Tag daherkommen wird, wenn die Missetat zum Ende gekommen ist, 31so spricht der Herr HErr: Tue weg den Hut und hebe ab die Krone! Denn es wird weder der Hut noch die Krone bleiben; sondern der sich erhöht hat, der soll erniedrigt werden, und der sich erniedrigt, soll erhöht werden. (2.Mose 28,4; Hesek. 17,24; Luk. 18,14) 32Ich will die Krone zunichte, zunichte, zunichte machen, bis der komme, der sie haben soll; dem will ich sie geben. (1.Mose 49,10)

Das Schwert über Ammon.

33Und du, Menschenkind, weissage und sprich: So spricht der Herr HErr von den Kindern Ammon und von ihrem Schmähen; und sprich: Das Schwert, das Schwert ist gezückt, dass es schlachten soll; es ist gefegt, dass es würgen soll und soll blinken, (Hesek. 25,2-7)

Text der Luther-Übersetzung (1912) von Hesekiel 21, 8 bis Hesekiel 21, 33

Biblia (Band 2) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570