Biblia (Band 2) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570

Jesaja 51

14Der Gefangene wird eilends losgegeben, dass er nicht hinsterbe zur Grube, auch keinen Mangel an Brot habe. 15Denn ich bin der HErr, dein Gott, der das Meer bewegt, dass seine Wellen wüten; sein Name heißt HErr Zebaoth. 16Ich lege mein Wort in deinen Mund und bedecke dich unter dem Schatten meiner Hände, auf dass ich den Himmel pflanze und die Erde gründe und zu Zion spreche: Du bist mein Volk. (Jes. 49,2)

Weckruf Gottes an das erniedrigte Jerusalem.

17Wache auf, wache auf, stehe auf, Jerusalem, die du von der Hand des HErrn den Kelch seines Grimmes getrunken hast! Die Hefen des Taumelkelchs hast du ausgetrunken und die Tropfen geleckt. (Ps. 60,5; Ps. 75,9; Jer. 25,15-18) 18Es war niemand aus allen Kindern, die sie geboren hat, der sie leitete; niemand aus allen Kindern, die sie erzogen hat, der sie bei der Hand nähme. 19Diese zwei sind dir begegnet; wer trug Leid mit dir? Da war Verstörung und Schaden, Hunger und Schwert; wer sollte dich trösten? (Jes. 47,9) 20Deine Kinder waren verschmachtet; sie lagen auf allen Gassen wie ein Hirsch im Netze, voll des Zorns vom HErrn und des Scheltens von deinem Gott. (Klagel. 2,11; Klagel. 2,19)

21Darum höre dies, du Elende und Trunkene, doch nicht von Wein! 22So spricht dein Herrscher, der HErr, und dein Gott, der sein Volk rächt: Siehe, ich nehme den Taumelkelch von deiner Hand samt den Hefen des Kelchs meines Grimmes; du sollst ihn nicht mehr trinken, (Jes. 51,17) 23sondern ich will ihn deinen Schindern in die Hand geben, die zu deiner Seele sprachen: Bücke dich, dass wir darüberhin gehen, und mache deinen Rücken zur Erde und wie die Gasse, dass man darüberhin laufe. (Ps. 129,3)

Jesaja 52

Gott ruft sein Volk in die Freiheit.

1Mache dich auf, mache dich auf, Zion! Zieh deine Stärke an, schmücke dich herrlich, du heilige Stadt Jerusalem! Denn es wird hinfort kein Unbeschnittener oder Unreiner zu dir hineingehen. 2Schüttle den Staub ab, stehe auf, du gefangenes Jerusalem! Mache dich los von den Banden deines Halses, du gefangene Tochter Zion! 3Denn also spricht der HErr: Ihr seid umsonst verkauft; ihr sollt auch ohne Geld gelöst werden. (Jes. 50,1)

4Denn so spricht der Herr HErr: Mein Volk zog am ersten hinab nach Ägypten, dass es daselbst ein Gast wäre; und Assur hat ihm ohne Ursache Gewalt getan. 5Aber wie tut man mir jetzt allhier! spricht der HErr. Mein Volk wird umsonst hingerafft; seine Herrscher machen eitel Heulen, spricht der HErr, und mein Name wird immer täglich gelästert. (Hesek. 36,20) 6Darum soll mein Volk meinen Namen kennen zu derselben Zeit; denn ich bin's, der da spricht: Hier bin ich!

Die Frohe Botschaft.

7Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße der Boten, die da Frieden verkündigen, Gutes predigen, Heil verkündigen, die da sagen zu Zion: Dein Gott ist König! (Nah. 2,1; Röm. 10,15; Sach. 9,9) 8Deine Wächter rufen laut mit ihrer Stimme und rühmen miteinander; denn man wird's mit Augen sehen, wenn der HErr Zion bekehrt. (Jes. 56,10; Jes. 62,6; Hesek. 3,17)

9Lasst fröhlich sein und miteinander rühmen das Wüste zu Jerusalem; denn der HErr hat sein Volk getröstet und Jerusalem gelöst. 10Der HErr hat offenbart seinen heiligen Arm vor den Augen aller Heiden, dass aller Welt Enden sehen das Heil unseres Gottes. (Jes. 53,1)

11Weicht, weicht, zieht aus von dannen und rührt kein Unreines an; geht aus von ihr, reinigt euch, die ihr des HErrn Geräte tragt! (Jes. 48,20; 2.Kor. 6,17) 12Denn ihr sollt nicht mit Eile ausziehen noch mit Flucht wandeln; denn der HErr wird vor euch herziehen; und der Gott Israels wird euch sammeln. (2.Mose 12,11)

Text der Luther-Übersetzung (1912) von Jesaja 51, 14 bis Jesaja 52, 12

Biblia (Band 2) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570