Biblia sacra tam Veteris quam Novi Testamenti, cum Apocryphis, secundum fontes Hebraicos et Graecos, ad optimos codices collata, praetereaque ita adornata, ut qua singulas paginas exactissime respondeant Bibliis Germanicis, Halae Saxonum impressis, quae Cansteiniana vulgo vocantur, ad confirmandam memoriam localem in his acquisitam. Adiectae sunt variantes lectiones selectae. Cum praefatione de authentici textus prae versionibus praerogativis D. Christiano Benedicti Michaelis.

Züllichau, Gottlob Benjamin Frommann für das Waisenhaus (Orphanotrophei), 1741 und 1740

Sprüche 11

21Den Bösen hilft nichts, wenn sie auch alle Hände zusammentäten; aber der Gerechten Same wird errettet werden.

22Ein schönes Weib ohne Zucht ist wie eine Sau mit einem goldenen Haarband. (Spr. 31,30)

23Der Gerechten Wunsch muss doch wohl geraten, und der Gottlosen Hoffen wird Unglück. (Spr. 11,7)

24Einer teilt aus und hat immer mehr; ein anderer kargt, da er nicht soll, und wird doch ärmer.

25Die Seele, die da reichlich segnet, wird gelabt; und wer reichlich tränkt, der wird auch getränkt werden. (Spr. 19,17)

26Wer Korn innehält, dem fluchen die Leute; aber Segen kommt über den, der es verkauft.

27Wer da Gutes sucht, dem widerfährt Gutes; wer aber nach Unglück ringt, dem wird's begegnen.

28Wer sich auf seinen Reichtum verlässt, der wird untergehen; aber die Gerechten werden grünen wie ein Blatt. (Ps. 52,9-10)

29Wer sein eigen Haus betrübt, der wird Wind zum Erbteil haben; und ein Narr muss ein Knecht des Weisen sein.

30Die Frucht des Gerechten ist ein Baum des Lebens, und ein Weiser gewinnt die Herzen. (Spr. 3,18; Spr. 15,4)

31So der Gerechte auf Erden leiden muss, wie viel mehr der Gottlose und der Sünder! (1.Petr. 4,17-18)

Sprüche 12

Weisheit und Torheit.

1Wer sich gern lässt strafen, der wird klug werden; wer aber ungestraft sein will, der bleibt ein Narr. (Spr. 13,1; Spr. 13,18)

2Wer fromm ist, der bekommt Trost vom HErrn; aber ein Ruchloser verdammt sich selbst.

3Ein gottlos Wesen fördert den Menschen nicht; aber die Wurzel der Gerechten wird bleiben. (Spr. 12,12)

4Ein tugendsam Weib ist eine Krone ihres Mannes; aber eine böse ist wie Eiter in seinem Gebein. (Spr. 31,10-31)

5Die Gedanken der Gerechten sind redlich; aber die Anschläge der Gottlosen sind Trügerei. (1.Kön. 12,6-19)

6Der Gottlosen Reden richten Blutvergießen an; aber der Frommen Mund errettet.

7Die Gottlosen werden umgestürzt und nicht mehr sein; aber das Haus der Gerechten bleibt stehen. (Spr. 10,25; Hiob 8,13-19)

8Eines weisen Mannes Rat wird gelobt; aber die da tückisch sind, werden zu Schanden.

9Wer gering ist und wartet des Seinen, der ist besser, denn der groß sein will, und des Brots mangelt.

10Der Gerechte erbarmt sich seines Viehs; aber das Herz der Gottlosen ist unbarmherzig. (2.Mose 23,5)

11Wer seinen Acker baut, der wird Brot die Fülle haben; wer aber unnötigen Sachen nachgeht, der ist ein Narr. (Spr. 28,19)

12Des Gottlosen Lust ist, Schaden zu tun; aber die Wurzel der Gerechten wird Frucht bringen. (Spr. 12,3)

13Der Böse wird gefangen in seinen eigenen falschen Worten; aber der Gerechte entgeht der Angst.

14Viel Gutes kommt dem Mann durch die Frucht des Mundes; und dem Menschen wird vergolten, nach dem seine Hände verdient haben. (Röm. 2,6)

15Dem Narren gefällt seine Weise wohl; aber wer auf Rat hört, der ist weise.

16Ein Narr zeigt seinen Zorn alsbald; aber wer die Schmach birgt, ist klug.

17Wer wahrhaftig ist, der sagt frei, was recht ist; aber ein falscher Zeuge betrügt.

18Wer unvorsichtig herausfährt, sticht wie ein Schwert; aber die Zunge der Weisen ist heilsam. (Spr. 13,3)

19Wahrhaftiger Mund besteht ewiglich; aber die falsche Zunge besteht nicht lange.

20Die, so Böses raten, betrügen; aber die zum Frieden raten, schaffen Freude.

21Es wird dem Gerechten kein Leid geschehen; aber die Gottlosen werden voll Unglück sein.

22Falsche Mäuler sind dem HErrn ein Gräuel; die aber treulich handeln, gefallen ihm wohl. (Spr. 6,17)

23Ein verständiger Mann trägt nicht Klugheit zur Schau; aber das Herz der Narren ruft seine Narrheit aus. (Spr. 29,11)

24Fleißige Hand wird herrschen; die aber lässig ist, wird müssen zinsen. (Spr. 10,4)

Text der Luther-Übersetzung (1912) von Sprüche 11, 21 bis Sprüche 12, 24

Biblia sacra tam Veteris quam Novi Testamenti, cum Apocryphis, secundum fontes Hebraicos et Graecos, ad optimos codices collata, praetereaque ita adornata, ut qua singulas paginas exactissime respondeant Bibliis Germanicis, Halae Saxonum impressis, quae Cansteiniana vulgo vocantur, ad confirmandam memoriam localem in his acquisitam. Adiectae sunt variantes lectiones selectae. Cum praefatione de authentici textus prae versionibus praerogativis D. Christiano Benedicti Michaelis.

Züllichau, Gottlob Benjamin Frommann für das Waisenhaus (Orphanotrophei), 1741 und 1740