Biblia sacra tam Veteris quam Novi Testamenti, cum Apocryphis, secundum fontes Hebraicos et Graecos, ad optimos codices collata, praetereaque ita adornata, ut qua singulas paginas exactissime respondeant Bibliis Germanicis, Halae Saxonum impressis, quae Cansteiniana vulgo vocantur, ad confirmandam memoriam localem in his acquisitam. Adiectae sunt variantes lectiones selectae. Cum praefatione de authentici textus prae versionibus praerogativis D. Christiano Benedicti Michaelis.
Züllichau, Gottlob Benjamin Frommann für das Waisenhaus (Orphanotrophei), 1741 und 1740
7Gedenke, dass mein Leben ein Wind ist und meine Augen nicht wieder Gutes sehen werden. 8Und kein lebendiges Auge wird mich mehr schauen; sehen deine Augen nach mir, so bin ich nicht mehr. 9Eine Wolke vergeht und fährt dahin: also, wer in die Hölle hinunterfährt, kommt nicht wieder herauf 10und kommt nicht wieder in sein Haus, und sein Ort kennt ihn nicht mehr. (Hiob 10,21; Hiob 14,10-12; Hiob 16,22; Ps. 103,16)
11Darum will auch ich meinem Munde nicht wehren; ich will reden in der Angst meines Herzens und will klagen in der Betrübnis meiner Seele. 12Bin ich denn ein Meer oder ein Meerungeheuer, dass du mich so verwahrest? 13Wenn ich gedachte: Mein Bett soll mich trösten, mein Lager soll mir meinen Jammer erleichtern, – 14so erschrecktest du mich mit Träumen und machtest mir Grauen durch Gesichte, 15dass meine Seele wünschte erstickt zu sein und meine Gebeine den Tod. 16Ich begehre nicht mehr zu leben. Lass ab von mir, denn meine Tage sind eitel. (1.Kön. 19,4)
17Was ist ein Mensch, dass du ihn groß achtest und bekümmerst dich um ihn? (Hiob 14,1-5; Ps. 8,5) 18Du suchst ihn täglich heim und versuchst ihn alle Stunden. 19Warum tust du dich nicht von mir und lässest mich nicht, bis ich nur meinen Speichel schlinge? 20Habe ich gesündigt, was tue ich dir damit, o du Menschenhüter? Warum machst du mich zum Ziel deiner Anläufe, dass ich mir selbst eine Last bin? 21Und warum vergibst du mir meine Missetat nicht und nimmst nicht weg meine Sünde? Denn nun werde ich mich in die Erde legen, und wenn du mich morgen suchst, werde ich nicht da sein.
1Da antwortete Bildad von Suah und sprach:
2Wie lange willst du solches reden und sollen die Reden deines Mundes so einen stolzen Mut haben? 3Meinst du, dass Gott unrecht richte oder der Allmächtige das Recht verkehre? (Hiob 34,10) 4Haben deine Söhne vor ihm gesündigt, so hat er sie verstoßen um ihrer Missetat willen. (Hiob 1,18-19) 5Wenn du aber dich beizeiten zu Gott tust und zu dem Allmächtigen flehst, 6und wenn du rein und fromm bist, so wird er aufwachen zu dir und wird wieder aufrichten deine Wohnung um deiner Gerechtigkeit willen; (Ps. 35,23) 7und was du zuerst wenig gehabt hast, wird hernach gar sehr zunehmen. (Hiob 42,10)
8Denn frage die vorigen Geschlechter und merke auf das, was ihre Väter erforscht haben; 9denn wir sind von gestern her und wissen nichts; unser Leben ist ein Schatten auf Erden. (Ps. 102,12) 10Sie werden dich's lehren und dir sagen und ihre Rede aus ihrem Herzen hervorbringen:
Text der Luther-Übersetzung (1912) von
Biblia sacra tam Veteris quam Novi Testamenti, cum Apocryphis, secundum fontes Hebraicos et Graecos, ad optimos codices collata, praetereaque ita adornata, ut qua singulas paginas exactissime respondeant Bibliis Germanicis, Halae Saxonum impressis, quae Cansteiniana vulgo vocantur, ad confirmandam memoriam localem in his acquisitam. Adiectae sunt variantes lectiones selectae. Cum praefatione de authentici textus prae versionibus praerogativis D. Christiano Benedicti Michaelis.
Züllichau, Gottlob Benjamin Frommann für das Waisenhaus (Orphanotrophei), 1741 und 1740