Biblia sacra tam Veteris quam Novi Testamenti, cum Apocryphis, secundum fontes Hebraicos et Graecos, ad optimos codices collata, praetereaque ita adornata, ut qua singulas paginas exactissime respondeant Bibliis Germanicis, Halae Saxonum impressis, quae Cansteiniana vulgo vocantur, ad confirmandam memoriam localem in his acquisitam. Adiectae sunt variantes lectiones selectae. Cum praefatione de authentici textus prae versionibus praerogativis D. Christiano Benedicti Michaelis.

Züllichau, Gottlob Benjamin Frommann für das Waisenhaus (Orphanotrophei), 1741 und 1740

2. Könige 4

4und gehe hinein und schließe die Tür zu hinter dir und deinen Söhnen und gieße in alle Gefäße; und wenn du sie gefüllt hast, so gib sie hin.

5Sie ging hin und schloss die Tür zu hinter sich und ihren Söhnen; die brachten ihr die Gefäße zu, so goss sie ein. 6Und da die Gefäße voll waren, sprach sie zu ihrem Sohn: Lange mir noch ein Gefäß her! Er sprach zu ihr: Es ist kein Gefäß mehr hier. Da stand das Öl. 7Und sie ging hin und sagte es dem Mann Gottes an. Er sprach: Gehe hin, verkaufe das Öl und bezahle deinen Schuldherrn; du aber und deine Söhne nähret euch von dem Übrigen.

Elisa verheißt der Schunemiterin einen Sohn und erweckt das tote Kind.

8Und es begab sich zu der Zeit, dass Elisa ging gen Sunem. Daselbst war eine reiche Frau; die hielt ihn, dass er bei ihr aß. Und so oft er daselbst durchzog, kehrte er zu ihr ein und aß bei ihr. (Jos. 19,18) 9Und sie sprach zu ihrem Mann: Siehe, ich merke, dass dieser Mann Gottes heilig ist, der immerdar hier durchgeht. 10Lass uns ihm eine kleine bretterne Kammer oben machen und ein Bett, Tisch, Stuhl und Leuchter hineinsetzen, auf dass er, wenn er zu uns kommt, dahin sich tue.

11Und es begab sich zu der Zeit, dass er hineinkam und legte sich oben in die Kammer und schlief darin 12und sprach zu seinem Diener Gehasi: Rufe die Sunamitin! Und da er sie rief, trat sie vor ihn. 13Er sprach zu ihm: Sage ihr: Siehe, du hast uns allen diesen Dienst getan; was soll ich dir tun? Hast du eine Sache an den König oder an den Feldhauptmann? Sie sprach: Ich wohne unter meinem Volk. 14Er sprach: Was ist ihr denn zu tun? Gehasi sprach: Ach, sie hat keinen Sohn, und ihr Mann ist alt.

15Er sprach: Rufe sie! Und da er sie rief, trat sie in die Tür. 16Und er sprach: Um diese Zeit über ein Jahr sollst du einen Sohn herzen. Sie sprach: Ach nicht, mein Herr, du Mann Gottes! lüge deiner Magd nicht! (1.Mose 18,10; 1.Mose 18,14) 17Und die Frau ward schwanger und gebar einen Sohn um dieselbe Zeit über ein Jahr, wie ihr Elisa geredet hatte.

18Da aber das Kind groß ward, begab sich's, dass es hinaus zu seinem Vater zu den Schnittern ging 19und sprach zu seinem Vater: O mein Haupt, mein Haupt! Er sprach zu seinem Knecht: Bringe ihn zu seiner Mutter! 20Und er nahm ihn und brachte ihn hinein zu seiner Mutter, und sie setzte ihn auf ihren Schoß bis an den Mittag; da starb er.

21Und sie ging hinauf und legte ihn aufs Bett des Mannes Gottes, schloss zu und ging hinaus 22und rief ihren Mann und sprach: Sende mir der Knechte einen und eine Eselin; ich will zu dem Mann Gottes, und wiederkommen. 23Er sprach: Warum willst du zu ihm? Ist doch heute nicht Neumond noch Sabbat. Sie sprach: Es ist gut. 24Und sie sattelte die Eselin und sprach zum Knecht: Treibe fort und säume mich nicht mit dem Reiten, wie ich dir sage! 25Also zog sie hin und kam zu dem Mann Gottes auf den Berg Karmel. Als aber der Mann Gottes sie kommen sah, sprach er zu seinem Diener Gehasi: Siehe, die Sunamitin ist da! (2.Kön. 2,25) 26So laufe ihr nun entgegen und frage sie, ob's ihr und ihrem Mann und Sohn wohl gehe. Sie sprach: Wohl. 27Da sie aber zu dem Mann Gottes auf den Berg kam, hielt sie ihn bei seinen Füßen; Gehasi aber trat herzu, dass er sie abstieße. Aber der Mann Gottes sprach: Lass sie! denn ihre Seele ist betrübt, und der HErr hat mir's verborgen und nicht angezeigt. 28Sie sprach: Wann habe ich einen Sohn gebeten von meinem Herrn? sagte ich nicht, du solltest mich nicht täuschen? (2.Kön. 4,16)

29Er sprach zu Gehasi: Gürte deine Lenden und nimm meinen Stab in deine Hand und gehe hin (so dir jemand begegnet, so grüße ihn nicht, und grüßt dich jemand, so danke ihm nicht), und lege meinen Stab auf des Knaben Antlitz. (Luk. 10,4) 30Die Mutter aber des Knaben sprach: So wahr der HErr lebt und deine Seele, ich lasse nicht von dir! Da machte er sich auf und ging ihr nach.

Text der Luther-Übersetzung (1912) von 2. Könige 4, 4 bis 2. Könige 4, 30

Biblia sacra tam Veteris quam Novi Testamenti, cum Apocryphis, secundum fontes Hebraicos et Graecos, ad optimos codices collata, praetereaque ita adornata, ut qua singulas paginas exactissime respondeant Bibliis Germanicis, Halae Saxonum impressis, quae Cansteiniana vulgo vocantur, ad confirmandam memoriam localem in his acquisitam. Adiectae sunt variantes lectiones selectae. Cum praefatione de authentici textus prae versionibus praerogativis D. Christiano Benedicti Michaelis.

Züllichau, Gottlob Benjamin Frommann für das Waisenhaus (Orphanotrophei), 1741 und 1740