Biblia sacra tam Veteris quam Novi Testamenti, cum Apocryphis, secundum fontes Hebraicos et Graecos, ad optimos codices collata, praetereaque ita adornata, ut qua singulas paginas exactissime respondeant Bibliis Germanicis, Halae Saxonum impressis, quae Cansteiniana vulgo vocantur, ad confirmandam memoriam localem in his acquisitam. Adiectae sunt variantes lectiones selectae. Cum praefatione de authentici textus prae versionibus praerogativis D. Christiano Benedicti Michaelis.

Züllichau, Gottlob Benjamin Frommann für das Waisenhaus (Orphanotrophei), 1741 und 1740

1. Mose 29

11Und er küsste Rahel und weinte laut 12und sagte ihr an, dass er ihres Vaters Bruder wäre und Rebekkas Sohn. Da lief sie und sagte es ihrem Vater an.

13Da aber Laban hörte von Jakob, seiner Schwester Sohn, lief er ihm entgegen und herzte und küsste ihn und führte ihn in sein Haus. Da erzählte er dem Laban alle diese Sachen. 14Da sprach Laban zu ihm: Wohlan, du bist mein Bein und mein Fleisch. Und da er nun einen Monat lang bei ihm gewesen war, 15sprach Laban zu Jakob: Wiewohl du mein Bruder bist, solltest du mir darum umsonst dienen? Sage an, was soll dein Lohn sein? 16Laban aber hatte zwei Töchter; die ältere hieß Lea und die jüngere Rahel. 17Aber Lea hatte ein blödes Gesicht, Rahel war hübsch und schön. 18Und Jakob gewann die Rahel lieb und sprach: Ich will dir sieben Jahre um Rahel, deine jüngere Tochter, dienen. 19Laban antwortete: Es ist besser, ich gebe sie dir als einem anderen; bleibe bei mir.

20Also diente Jakob um Rahel sieben Jahre, und sie deuchten ihn, als wären's einzelne Tage, so lieb hatte er sie.

21Und Jakob sprach zu Laban: Gib mir nun mein Weib, denn die Zeit ist hier, dass ich zu ihr gehe. 22Da lud Laban alle Leute des Orts und machte ein Hochzeitsmahl. 23Des Abends aber nahm er seine Tochter Lea und brachte sie zu ihm; und er ging zu ihr. 24Und Laban gab seiner Tochter Lea seine Magd Silpa zur Magd. 25Des Morgens aber, siehe, da war es Lea. Und er sprach zu Laban: Warum hast du mir das getan? Habe ich dir nicht um Rahel gedient? Warum hast du mich denn betrogen? 26Laban antwortete: Es ist nicht Sitte in unserem Lande, dass man die jüngere ausgebe vor der älteren. 27Halte mit dieser die Woche aus, so will ich dir diese auch geben um den Dienst, den du bei mir noch andere sieben Jahre dienen sollst. 28Jakob tat also und hielt die Woche aus. Da gab ihm Laban Rahel, seine Tochter, zum Weibe 29und gab seiner Tochter Rahel seine Magd Bilha zur Magd. 30Also ging er auch zu Rahel ein, und hatte Rahel lieber als Lea; und diente bei ihm fürder die anderen sieben Jahre. (3.Mose 18,18)

Jakobs Kinder.

31Da aber der HErr sah, dass Lea unwert war, machte er sie fruchtbar; Rahel aber war unfruchtbar. 32Und Lea ward schwanger und gebar einen Sohn; den hieß sie Ruben, und sprach: Der HErr hat angesehen mein Elend; nun wird mich mein Mann liebhaben. 33Und ward abermals schwanger und gebar einen Sohn und sprach: Der HErr hat gehört, dass ich unwert bin, und hat mir diesen auch gegeben. Und hieß ihn Simeon. 34Abermals ward sie schwanger und gebar einen Sohn und sprach: Nun wird mein Mann mir doch zugetan sein, denn ich habe ihm drei Söhne geboren. Darum hieß sie ihn Levi. 35Zum vierten ward sie schwanger und gebar einen Sohn und sprach: Nun will ich dem HErrn danken. Darum hieß sie ihn Juda. Und hörte auf, Kinder zu gebären.

1. Mose 30

Jakobs Kindersegen.

1Da Rahel sah, dass sie dem Jakob kein Kind gebar, beneidete sie ihre Schwester und sprach zu Jakob: Schaffe mir Kinder, wo nicht, so sterbe ich. 2Jakob aber ward sehr zornig auf Rahel und sprach: Bin ich doch nicht Gott, der dir deines Leibes Frucht nicht geben will. (Ps. 127,3) 3Sie aber sprach: Siehe, da ist meine Magd Bilha; gehe zu ihr, dass sie auf meinen Schoß gebäre und ich doch durch sie aufgebaut werde. (1.Mose 16,2)

4Und sie gab ihm also Bilha, ihre Magd, zum Weibe, und Jakob ging zu ihr.

Text der Luther-Übersetzung (1912) von 1. Mose 29, 11 bis 1. Mose 30, 4

Biblia sacra tam Veteris quam Novi Testamenti, cum Apocryphis, secundum fontes Hebraicos et Graecos, ad optimos codices collata, praetereaque ita adornata, ut qua singulas paginas exactissime respondeant Bibliis Germanicis, Halae Saxonum impressis, quae Cansteiniana vulgo vocantur, ad confirmandam memoriam localem in his acquisitam. Adiectae sunt variantes lectiones selectae. Cum praefatione de authentici textus prae versionibus praerogativis D. Christiano Benedicti Michaelis.

Züllichau, Gottlob Benjamin Frommann für das Waisenhaus (Orphanotrophei), 1741 und 1740