Biblia sacra tam Veteris quam Novi Testamenti, cum Apocryphis, secundum fontes Hebraicos et Graecos, ad optimos codices collata, praetereaque ita adornata, ut qua singulas paginas exactissime respondeant Bibliis Germanicis, Halae Saxonum impressis, quae Cansteiniana vulgo vocantur, ad confirmandam memoriam localem in his acquisitam. Adiectae sunt variantes lectiones selectae. Cum praefatione de authentici textus prae versionibus praerogativis D. Christiano Benedicti Michaelis.

Züllichau, Gottlob Benjamin Frommann für das Waisenhaus (Orphanotrophei), 1741 und 1740

1. Korinther 8

4So wissen wir nun von der Speise des Götzenopfers, dass ein Götze nichts in der Welt sei und dass kein anderer Gott sei als der eine. (5.Mose 6,4) 5Und wiewohl welche sind, die Götter genannt werden, es sei im Himmel oder auf Erden (sintemal es sind viele Götter und viele Herren), (1.Kor. 10,19-20; Ps. 136,2-3; Röm. 8,38-39) 6so haben wir doch nur einen Gott, den Vater, von welchem alle Dinge sind und wir zu ihm; und einen Herrn, Jesus Christus, durch welchen alle Dinge sind und wir durch ihn. (1.Kor. 12,5-6; Kol. 1,16; Eph. 4,5-6; Mal. 2,10; Joh. 1,3)

7Es hat aber nicht jedermann das Wissen. Denn etliche machen sich noch ein Gewissen über dem Götzen und essen's für Götzenopfer; damit wird ihr Gewissen, weil es so schwach ist, befleckt. (1.Kor. 10,28) 8Aber die Speise fördert uns vor Gott nicht: essen wir, so werden wir darum nicht besser sein; essen wir nicht, so werden wir darum nichts weniger sein. (Röm. 14,17)

9Sehet aber zu, dass diese eure Freiheit nicht gerate zu einem Anstoß der Schwachen! (Gal. 5,13) 10Denn wenn dich, der du die Erkenntnis hast, jemand sähe zu Tische sitzen im Götzenhause, wird nicht sein Gewissen, obwohl er schwach ist, ermutigt, das Götzenopfer zu essen? 11Und also wird über deiner Erkenntnis der schwache Bruder umkommen, um des willen doch Christus gestorben ist. (Röm. 14,15) 12Wenn ihr aber also sündigt an den Brüdern und schlagt ihr schwaches Gewissen, so sündigt ihr an Christo. 13Darum, wenn die Speise meinen Bruder ärgert, wollte ich nimmermehr Fleisch essen, auf dass ich meinen Bruder nicht ärgere. (Röm. 14,21)

1. Korinther 9

Recht und Freiheit des Apostels.

1Bin ich nicht ein Apostel? Bin ich nicht frei? Habe ich nicht unseren Herrn Jesus Christus gesehen? Seid nicht ihr mein Werk in dem Herrn? – (1.Kor. 15,8; Apg. 9,3-5; Apg. 9,15) 2Bin ich anderen nicht ein Apostel, so bin ich doch euer Apostel; denn das Siegel meines Apostelamts seid ihr in dem Herrn. (1.Kor. 4,15; 2.Kor. 3,2-3) 3Also antworte ich, wenn man mich fragt. 4Haben wir nicht Macht, zu essen und zu trinken? (Luk. 10,8) 5Haben wir nicht auch Macht, eine Schwester zum Weibe mit umherzuführen wie die anderen Apostel und des Herrn Brüder und Kephas? (Joh. 1,42; Matth. 8,14) 6Oder haben allein ich und Barnabas keine Macht, nicht zu arbeiten? (Apg. 4,36; 2.Thess. 3,7-9)

7Wer zieht jemals in den Krieg auf seinen eigenen Sold? Wer pflanzt einen Weinberg, und isst nicht von seiner Frucht? Oder wer weidet eine Herde, und nährt sich nicht von der Milch der Herde? 8Rede ich aber solches auf Menschenweise? Sagt nicht solches das Gesetz auch? 9Denn im Gesetz Moses steht geschrieben: „Du sollst dem Ochsen nicht das Maul verbinden, der da drischt.“ Sorgt Gott für die Ochsen? (1.Tim. 5,18) 10Oder sagt er's nicht vielmehr um unseretwillen? Denn es ist ja um unseretwillen geschrieben. Denn der da pflügt, soll auf Hoffnung pflügen; und der da drischt, soll auf Hoffnung dreschen, dass er seiner Hoffnung teilhaftig werde. 11So wir euch das Geistliche säen, ist's ein großes Ding, wenn wir euer Leibliches ernten? (Röm. 15,27) 12So andere dieser Macht an euch teilhaftig sind, warum nicht viel mehr wir? Aber wir haben solche Macht nicht gebraucht, sondern ertragen allerlei, dass wir nicht dem Evangelium Christi ein Hindernis machen. (Apg. 20,33-35; 2.Kor. 11,9) 13Wisset ihr nicht, dass, die da opfern, essen vom Opfer, und die am Altar dienen, vom Altar Genuss haben? (4.Mose 18,18-19; 4.Mose 18,31; 5.Mose 18,1-3) 14Also hat auch der Herr befohlen, dass, die das Evangelium verkündigen, sollen sich vom Evangelium nähren. (Gal. 6,6; Luk. 10,7)

15Ich aber habe der keines gebraucht. Ich schreibe auch nicht darum davon, dass es mit mir also sollte gehalten werden. Es wäre mir lieber, ich stürbe, denn dass mir jemand meinen Ruhm sollte zunichte machen. (Apg. 18,3)

Text der Luther-Übersetzung (1912) von 1. Korinther 8, 4 bis 1. Korinther 9, 15

Biblia sacra tam Veteris quam Novi Testamenti, cum Apocryphis, secundum fontes Hebraicos et Graecos, ad optimos codices collata, praetereaque ita adornata, ut qua singulas paginas exactissime respondeant Bibliis Germanicis, Halae Saxonum impressis, quae Cansteiniana vulgo vocantur, ad confirmandam memoriam localem in his acquisitam. Adiectae sunt variantes lectiones selectae. Cum praefatione de authentici textus prae versionibus praerogativis D. Christiano Benedicti Michaelis.

Züllichau, Gottlob Benjamin Frommann für das Waisenhaus (Orphanotrophei), 1741 und 1740