Biblia sacra tam Veteris quam Novi Testamenti, cum Apocryphis, secundum fontes Hebraicos et Graecos, ad optimos codices collata, praetereaque ita adornata, ut qua singulas paginas exactissime respondeant Bibliis Germanicis, Halae Saxonum impressis, quae Cansteiniana vulgo vocantur, ad confirmandam memoriam localem in his acquisitam. Adiectae sunt variantes lectiones selectae. Cum praefatione de authentici textus prae versionibus praerogativis D. Christiano Benedicti Michaelis.

Züllichau, Gottlob Benjamin Frommann für das Waisenhaus (Orphanotrophei), 1741 und 1740

Johannes 6

65Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, es sei ihm denn von meinem Vater gegeben.

Das Bekenntnis des Petrus.

66Von dem an gingen seiner Jünger viele hinter sich und wandelten hinfort nicht mehr mit ihm. 67Da sprach Jesus zu den Zwölfen: Wollt ihr auch weggehen? 68Da antwortete ihm Simon Petrus: Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; 69und wir haben geglaubt und erkannt, dass du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. (Matth. 16,16)

70Jesus antwortete ihnen: Habe ich nicht euch zwölf erwählt? und – euer einer ist ein Teufel! 71Er redete aber von dem Judas, Simons Sohn, Ischariot; der verriet ihn hernach, und war der Zwölfe einer.

Johannes 7

Die Reise zum Laubhüttenfest.

1Darnach zog Jesus umher in Galiläa; denn er wollte nicht in Judäa umherziehen, darum dass ihm die Juden nach dem Leben stellten. (Joh. 4,43) 2Es war aber nahe der Juden Fest, die Laubhütten. (3.Mose 23,34-36) 3Da sprachen seine Brüder zu ihm: Mache dich auf von dannen und gehe nach Judäa, auf dass auch deine Jünger sehen, die Werke die du tust. (Joh. 2,12; Matth. 12,46; Apg. 1,14) 4Niemand tut etwas im Verborgenen und will doch frei offenbar sein. Tust du solches, so offenbare dich vor der Welt. 5Denn auch seine Brüder glaubten nicht an ihn.

6Da spricht Jesus zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht hier; eure Zeit aber ist allewege. (Joh. 2,4) 7Die Welt kann euch nicht hassen; mich aber hasst sie, denn ich zeuge von ihr, dass ihre Werke böse sind. (Joh. 15,18) 8Gehet ihr hinauf auf dieses Fest; ich will noch nicht hinaufgehen auf dieses Fest, denn meine Zeit ist noch nicht erfüllt. 9Da er aber das zu ihnen gesagt, blieb er in Galiläa.

10Als aber seine Brüder waren hinaufgegangen, da ging er auch hinauf zu dem Fest, nicht offenbar, sondern wie heimlich. (Joh. 2,13) 11Da suchten ihn die Juden am Fest und sprachen: Wo ist der? 12Und es war ein großes Gemurmel von ihm unter dem Volk. Etliche sprachen: Er ist fromm; die anderen aber sprachen: Nein, sondern er verführt das Volk. 13Niemand aber redete frei von ihm um der Furcht willen vor den Juden. (Joh. 9,22; Joh. 12,42; Joh. 19,38)

Jesus auf dem Fest.

14Aber mitten im Fest ging Jesus hinauf in den Tempel und lehrte. 15Und die Juden verwunderten sich und sprachen: Wie kann dieser die Schrift, obwohl er sie doch nicht gelernt hat? (Matth. 13,56) 16Jesus antwortete ihnen und sprach: Meine Lehre ist nicht mein, sondern des, der mich gesandt hat. 17Wenn jemand will des Willen tun, der wird innewerden, ob diese Lehre von Gott sei, oder ob ich von mir selbst rede. 18Wer von sich selbst redet, der sucht seine eigene Ehre; wer aber sucht die Ehre des, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaftig, und ist keine Ungerechtigkeit an ihm. (Joh. 5,41; Joh. 5,44)

19Hat euch nicht Mose das Gesetz gegeben? und niemand unter euch tut das Gesetz. Warum sucht ihr mich zu töten? (Joh. 5,16; Joh. 5,18; Röm. 2,17-24) 20Das Volk antwortete und sprach: Du hast den Teufel; wer sucht dich zu töten? (Joh. 10,20) 21Jesus antwortete und sprach: Ein einziges Werk habe ich getan, und es wundert euch alle. (Joh. 5,16) 22Mose hat euch darum gegeben die Beschneidung – nicht dass sie von Mose kommt, sondern von den Vätern –, und ihr beschneidet den Menschen am Sabbat. (1.Mose 17,10-12; 3.Mose 12,3) 23So ein Mensch die Beschneidung annimmt am Sabbat, auf dass nicht das Gesetz Moses gebrochen werde, zürnet ihr denn über mich, dass ich den ganzen Menschen habe am Sabbat gesund gemacht? 24Richtet nicht nach dem Ansehen, sondern richtet ein rechtes Gericht.

Text der Luther-Übersetzung (1912) von Johannes 6, 65 bis Johannes 7, 24

Biblia sacra tam Veteris quam Novi Testamenti, cum Apocryphis, secundum fontes Hebraicos et Graecos, ad optimos codices collata, praetereaque ita adornata, ut qua singulas paginas exactissime respondeant Bibliis Germanicis, Halae Saxonum impressis, quae Cansteiniana vulgo vocantur, ad confirmandam memoriam localem in his acquisitam. Adiectae sunt variantes lectiones selectae. Cum praefatione de authentici textus prae versionibus praerogativis D. Christiano Benedicti Michaelis.

Züllichau, Gottlob Benjamin Frommann für das Waisenhaus (Orphanotrophei), 1741 und 1740