Biblia sacra tam Veteris quam Novi Testamenti, cum Apocryphis, secundum fontes Hebraicos et Graecos, ad optimos codices collata, praetereaque ita adornata, ut qua singulas paginas exactissime respondeant Bibliis Germanicis, Halae Saxonum impressis, quae Cansteiniana vulgo vocantur, ad confirmandam memoriam localem in his acquisitam. Adiectae sunt variantes lectiones selectae. Cum praefatione de authentici textus prae versionibus praerogativis D. Christiano Benedicti Michaelis.

Züllichau, Gottlob Benjamin Frommann für das Waisenhaus (Orphanotrophei), 1741 und 1740

Lukas 20

Die Frage nach der Auferstehung.

27Da traten zu ihm etliche der Sadduzäer, welche da halten, es sei kein Auferstehen, und fragten ihn 28und sprachen: Meister, Mose hat uns geschrieben: Wenn jemandes Bruder stirbt, der ein Weib hat, und stirbt kinderlos, so soll sein Bruder das Weib nehmen und seinem Bruder einen Samen erwecken. 29Nun waren sieben Brüder. Der erste nahm ein Weib und starb kinderlos. 30Und der andere nahm das Weib und starb auch kinderlos. 31Und der dritte nahm sie. Desgleichen alle sieben und hinterließen keine Kinder und starben. 32Zuletzt nach allen starb auch das Weib. 33Nun in der Auferstehung, wes Weib wird sie sein unter denen? Denn alle sieben haben sie zum Weibe gehabt.

34Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Die Kinder dieser Welt freien und lassen sich freien; 35welche aber würdig sein werden, jene Welt zu erlangen und die Auferstehung von den Toten, die werden weder freien noch sich freien lassen. 36Denn sie können hinfort nicht sterben; denn sie sind den Engeln gleich und Gottes Kinder, dieweil sie Kinder sind der Auferstehung. (1.Joh. 3,1; 1.Joh. 1,3-2) 37Dass aber die Toten auferstehen, hat auch Mose gedeutet bei dem Busch, da er den Herrn heißt Gott Abrahams und Gott Isaaks und Gott Jakobs. 38Gott aber ist nicht der Toten, sondern der Lebendigen Gott; denn sie leben ihm alle. (Röm. 14,8)

39Da antworteten etliche der Schriftgelehrten und sprachen: Meister, du hast recht gesagt. 40Und sie wagten ihn fürder nichts mehr zu fragen.

Die Frage nach dem Davidssohn.

41Er sprach aber zu ihnen: Wie sagen sie, Christus sei Davids Sohn? 42Und er selbst, David, spricht im Psalmbuch: „Der Herr hat gesagt zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, 43bis dass ich lege deine Feinde zum Schemel deiner Füße.“ 44David nennt ihn einen Herrn; wie ist er denn sein Sohn?

Warnung vor den Schriftgelehrten.

45Da aber alles Volk zuhörte, sprach er zu seinen Jüngern: 46Hütet euch vor den Schriftgelehrten, die da wollen einhertreten in langen Kleidern und lassen sich gern grüßen auf dem Markte und sitzen gern obenan in den Schulen und über Tisch; (Luk. 11,34) 47sie fressen der Witwen Häuser und wenden lange Gebete vor. Die werden desto schwerere Verdammnis empfangen.

Lukas 21

Das Scherflein der Witwe.

1Er sah aber auf und schaute die Reichen, wie sie ihre Opfer einlegten in den Gotteskasten. 2Er sah aber auch eine arme Witwe, die legte zwei Scherflein ein. 3Und er sprach: Wahrlich ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr denn sie alle eingelegt. (2.Kor. 8,12) 4Denn diese alle haben aus ihrem Überfluss eingelegt zu dem Opfer Gottes; sie aber hat von ihrer Armut alle ihre Nahrung, die sie hatte, eingelegt.

Das Ende des Tempels.

5Und da etliche sagten von dem Tempel, dass er geschmückt wäre mit feinen Steinen und Kleinoden, sprach er: 6Es wird die Zeit kommen, in welcher von dem allem, was ihr sehet, nicht ein Stein auf dem anderen gelassen wird, der nicht zerbrochen werde. (Luk. 19,44)

Die Vorzeichen.

7Sie fragten ihn aber und sprachen: Meister, wann soll das werden? und welches ist das Zeichen, wann das geschehen wird? 8Er aber sprach: Sehet zu, lasset euch nicht verführen. Denn viele werden kommen in meinem Namen und sagen, ich sei es, und: „Die Zeit ist herbeigekommen.“ Folget ihnen nicht nach! 9Wenn ihr aber hören werdet von Kriegen und Empörungen, so entsetzet euch nicht. Denn solches muss zuvor geschehen; aber das Ende ist noch nicht so bald da.

Text der Luther-Übersetzung (1912) von Lukas 20, 27 bis Lukas 21, 9

Biblia sacra tam Veteris quam Novi Testamenti, cum Apocryphis, secundum fontes Hebraicos et Graecos, ad optimos codices collata, praetereaque ita adornata, ut qua singulas paginas exactissime respondeant Bibliis Germanicis, Halae Saxonum impressis, quae Cansteiniana vulgo vocantur, ad confirmandam memoriam localem in his acquisitam. Adiectae sunt variantes lectiones selectae. Cum praefatione de authentici textus prae versionibus praerogativis D. Christiano Benedicti Michaelis.

Züllichau, Gottlob Benjamin Frommann für das Waisenhaus (Orphanotrophei), 1741 und 1740