Biblia (Band 2) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570

Hebräer 3

Christus höher als Mose.

1Derhalben, ihr heiligen Brüder, die ihr mit berufen seid durch die himmlische Berufung, nehmet wahr des Apostels und Hohenpriesters, den wir bekennen, Christus Jesus, (Hebr. 4,14) 2der da treu ist dem, der ihn gemacht hat, wie auch Mose in seinem ganzen Hause. (4.Mose 12,7) 3Dieser aber ist größerer Ehre wert denn Mose, soviel größere Ehre denn das Haus der hat, der es bereitete. 4Denn ein jeglich Haus wird von jemand bereitet; der aber alles bereitet hat, das ist Gott. 5Und Mose war zwar treu in seinem ganzen Hause als ein Knecht, zum Zeugnis des, das gesagt sollte werden, 6Christus aber als ein Sohn über sein Haus; des Haus sind wir, so wir anders das Vertrauen und den Ruhm der Hoffnung bis ans Ende fest behalten. (1.Petr. 2,5; Eph. 2,19)

Die verwirkte Gottesruhe.

7Darum, wie der heilige Geist spricht: „Heute, so ihr hören werdet seine Stimme, (Hebr. 4,7) 8so verstocket eure Herzen nicht, wie geschah in der Verbitterung am Tage der Versuchung in der Wüste, (2.Mose 17,7; 4.Mose 20,2-5) 9da mich eure Väter versuchten; sie prüften mich und sahen meine Werke vierzig Jahre lang. 10Darum ward ich entrüstet über dies Geschlecht und sprach: Immerdar irren sie mit dem Herzen! Aber sie erkannten meine Wege nicht, 11dass ich auch schwur in meinem Zorn, sie sollten zu meiner Ruhe nicht kommen.“ (Hebr. 4,3; 4.Mose 14,21-23)

12Sehet zu, liebe Brüder, dass nicht jemand unter euch ein arges, ungläubiges Herz habe, das da abtrete von dem lebendigen Gott; 13sondern ermahnet euch selbst alle Tage, solange es „heute“ heißt, dass nicht jemand unter euch verstockt werde durch Betrug der Sünde. (1.Thess. 5,11) 14Denn wir sind Christi teilhaftig geworden, so wir anders das angefangene Wesen bis ans Ende fest behalten. (Hebr. 6,11) 15Indem gesagt wird: „Heute, so ihr seine Stimme hören werdet, so verstocket eure Herzen nicht, wie in der Verbitterung geschah“, – 16welche denn hörten sie und richteten eine Verbitterung an? Waren's nicht alle, die von Ägypten ausgingen durch Mose? 17Über welche aber ward er entrüstet vierzig Jahre lang? Ist's nicht über die, die da sündigten, deren Leiber in der Wüste verfielen? (4.Mose 14,29; 1.Kor. 10,10) 18Welchen schwur er aber, dass sie nicht zu seiner Ruhe kommen sollten, wenn nicht den Ungläubigen? 19Und wir sehen, dass sie nicht haben können hineinkommen um des Unglaubens willen.

Hebräer 4

Die verheißene Gottesruhe.

1So lasset uns nun fürchten, dass wir die Verheißung, einzukommen zu seiner Ruhe, nicht versäumen und unser keiner dahintenbleibe. 2Denn es ist uns auch verkündigt gleichwie jenen; aber das Wort der Predigt half jenen nichts, da nicht glaubten die, die es hörten. 3Denn wir, die wir glauben, gehen in die Ruhe, wie er spricht: „Dass ich schwur in meinem Zorn, sie sollten zu meiner Ruhe nicht kommen.“ Und zwar, da die Werke von Anbeginn der Welt gemacht waren, 4sprach er an einem Ort von dem siebenten Tag also: „Und Gott ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken;“ 5und hier an diesem Ort abermals: „Sie sollen nicht kommen zu meiner Ruhe.“

6Nachdem es nun noch vorhanden ist, dass etliche sollen zu ihr kommen, und die, denen es zuerst verkündigt ist, sind nicht dazu gekommen um des Unglaubens willen, 7bestimmt er abermals einen Tag nach solcher langen Zeit und sagt durch David: „Heute,“ wie gesagt ist, „heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstocket eure Herzen nicht.“ (Hebr. 3,7) 8Denn wenn Josua sie hätte zur Ruhe gebracht, würde er nicht hernach von einem anderen Tage gesagt haben. (5.Mose 31,7; Jos. 22,4)

Text der Luther-Übersetzung (1912) von Hebräer 3, 1 bis Hebräer 4, 8

Biblia (Band 2) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570