Biblia (Band 2) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570

2. Korinther 7

7nicht allein aber durch seine Ankunft, sondern auch durch den Trost, mit dem er getröstet war an euch, da er uns verkündigte euer Verlangen, euer Weinen, euren Eifer um mich, also dass ich mich noch mehr freute.

8Denn dass ich euch durch den Brief habe traurig gemacht, reut mich nicht. Und ob's mich reute, dieweil ich sehe, dass der Brief vielleicht eine Weile euch betrübt hat, (2.Kor. 2,4) 9so freue ich mich doch nun, nicht darüber, dass ihr seid betrübt worden, sondern dass ihr betrübt seid worden zur Reue. Denn ihr seid göttlich betrübt worden, dass ihr von uns ja keinen Schaden irgendworin nehmet. 10Denn die göttliche Traurigkeit wirkt zur Seligkeit einen Reue, die niemand gereut; die Traurigkeit aber der Welt wirkt den Tod. (Matth. 26,75; Matth. 27,3-5; Luk. 15,17-24)

11Siehe, dass ihr göttlich seid betrübt worden, welchen Fleiß hat das in euch gewirkt, dazu Verantwortung, Zorn, Furcht, Verlangen, Eifer, Rache! Ihr habt euch bewiesen in allen Stücken, dass ihr rein seid in der Sache. 12Darum, ob ich euch geschrieben habe, so ist's doch nicht geschehen um des willen, der beleidigt hat, auch nicht um des willen, der beleidigt ist, sondern um deswillen, dass euer Fleiß gegen uns offenbar würde bei euch vor Gott. 13Derhalben sind wir getröstet worden, dass ihr getröstet seid. Überschwenglicher aber haben wir uns noch gefreut über die Freude des Titus denn sein Geist ist erquickt an euch allen. 14Denn was ich vor ihm von euch gerühmt habe, darin bin ich nicht zu Schanden geworden; sondern, gleichwie alles wahr ist, was ich mit euch geredet habe, also ist auch unser Rühmen vor Titus wahr geworden. 15Und er ist überaus herzlich wohl gegen euch gesinnt, wenn er gedenkt an euer aller Gehorsam, wie ihr ihn mit Furcht und Zittern habt aufgenommen. 16Ich freue mich, dass ich mich zu euch alles (Guten) versehen darf.

2. Korinther 8

Die Geldsammlung für die Gemeinde in Jerusalem.

1Ich tue euch kund, liebe Brüder, die Gnade Gottes, die in den Gemeinden in Mazedonien gegeben ist. (Röm. 15,26) 2Denn ihre Freude war überschwenglich, da sie durch viel Trübsal bewährt wurden; und wiewohl sie sehr arm sind, haben sie doch reichlich gegeben in aller Einfalt. 3Denn nach allem Vermögen (das bezeuge ich) und über Vermögen waren sie willig 4und baten uns mit vielem Zureden, dass wir aufnähmen die Wohltat und Gemeinschaft der Handreichung, die da geschieht den Heiligen; (Apg. 11,29) 5und nicht, wie wir hofften, sondern sie ergaben sich selbst, zuerst dem Herrn und darnach uns, durch den Willen Gottes, 6dass wir mussten Titus ermahnen, auf dass er, wie er zuvor angefangen hatte, also auch unter euch solche Wohltat ausrichtete.

7Aber gleichwie ihr in allen Stücken reich seid, im Glauben und im Wort und in der Erkenntnis und in allerlei Fleiß und in eurer Liebe zu uns, also schaffet, dass ihr auch in dieser Wohltat reich seid. (1.Kor. 1,5; 1.Kor. 16,1-2) 8Nicht sage ich, dass ich etwas gebiete; sondern, dieweil andere so fleißig sind, versuche ich auch eure Liebe, ob sie rechter Art sei. 9Denn ihr wisset die Gnade unseres Herrn Jesu Christi, dass, ob er wohl reich ist, ward er doch arm um euretwillen, auf dass ihr durch seine Armut reich würdet. (Matth. 8,20; 2.Kor. 2,7)

10Und meine Meinung hierin gebe ich; denn solches ist euch nützlich, die ihr angefangen habt vom vorigen Jahre her nicht allein das Tun, sondern auch das Wollen; 11nun aber vollbringet auch das Tun, auf dass, gleichwie da ist ein geneigtes Gemüt, zu wollen, so sei auch da ein geneigtes Gemüt, zu tun von dem, was ihr habt. 12Denn so einer willig ist, so ist er angenehm, nach dem er hat, nicht nach dem er nicht hat. (Spr. 3,27-28; Mark. 12,43) 13Nicht geschieht das in der Meinung, dass die anderen Ruhe haben, und ihr Trübsal, sondern dass es gleich sei. 14So diene euer Überfluss ihrem Mangel diese (teure) Zeit lang, auf dass auch ihr Überfluss hernach diene eurem Mangel und ein Ausgleich geschehe;

Text der Luther-Übersetzung (1912) von 2. Korinther 7, 7 bis 2. Korinther 8, 14

Biblia (Band 2) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570