Biblia (Band 2) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570

Römer 14

12So wird nun ein jeglicher für sich selbst Gott Rechenschaft geben. (Gal. 6,5) 13Darum lasset uns nicht mehr einer den anderen richten; sondern das richtet vielmehr, dass niemand seinem Bruder einen Anstoß oder Ärgernis darstelle. (1.Kor. 10,33)

14Ich weiß und bin gewiss in dem Herrn Jesus, dass nichts gemein ist an sich selbst; nur dem, der es rechnet für gemein, dem ist's gemein. (Matth. 15,11; Apg. 10,15; Tit. 1,15) 15So aber dein Bruder um deiner Speise willen betrübt wird, so wandelst du schon nicht nach der Liebe. Verderbe den nicht mit deiner Speise, um welches willen Christus gestorben ist. (1.Kor. 8,11-13) 16Darum schaffet, dass euer Schatz nicht verlästert werde. 17Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude in dem heiligen Geiste. (1.Kor. 8,8; Hebr. 13,9) 18Wer darin Christo dient, der ist Gott gefällig und den Menschen wert.

19Darum lasst uns dem nachstreben, was zum Frieden dient und was zur Besserung untereinander dient. (Röm. 12,18; Röm. 15,2) 20Verstöre nicht um der Speise willen Gottes Werk. Es ist zwar alles rein; aber es ist nicht gut dem, der es isst mit einem Anstoß seines Gewissens. 21Es ist besser, du essest kein Fleisch und trinkest keinen Wein und tuest nichts, daran sich dein Bruder stößt oder ärgert oder schwach wird. 22Hast du den Glauben, so habe ihn bei dir selbst vor Gott. Selig ist, der sich selbst kein Gewissen macht in dem, was er annimmt. (Röm. 14,2; 1.Kor. 10,25-27) 23Wer aber darüber zweifelt, und isst doch, der ist verdammt; denn es geht nicht aus dem Glauben. Was aber nicht aus dem Glauben geht, das ist Sünde.

Römer 15

1Wir aber, die wir stark sind, sollen der Schwachen Gebrechlichkeit tragen und nicht Gefallen an uns selber haben. (Röm. 14,1) 2Es stelle sich ein jeglicher unter uns also, dass er seinem Nächsten gefalle zum Guten, zur Besserung. (1.Kor. 9,19; 1.Kor. 10,24; 1.Kor. 10,33) 3Denn auch Christus hatte nicht an sich selber Gefallen, sondern wie geschrieben steht: „Die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen.“ 4Was aber zuvor geschrieben ist, das ist uns zur Lehre geschrieben, auf dass wir durch Geduld und Trost der Schrift Hoffnung haben. (1.Kor. 10,11) 5Der Gott aber der Geduld und des Trostes gebe euch, dass ihr einerlei gesinnt seid untereinander nach Jesu Christo, (Phil. 2,2) 6auf dass ihr einmütig mit einem Munde lobet Gott und den Vater unseres Herrn Jesu Christi.

7Darum nehmet euch untereinander auf, gleichwie euch Christus hat aufgenommen zu Gottes Lobe. 8Ich sage aber, dass Jesus Christus sei ein Diener gewesen der Juden um der Wahrhaftigkeit willen Gottes, zu bestätigen die Verheißungen, den Vätern geschehen; (Matth. 15,24; Apg. 3,25) 9dass die Heiden aber Gott loben um der Barmherzigkeit willen, wie geschrieben steht: „Darum will ich dich loben unter den Heiden und deinem Namen singen.“ 10Und abermals spricht er: „Freut euch, ihr Heiden, mit seinem Volk!“ 11Und abermals: „Lobt den Herrn, alle Heiden, und preiset ihn, alle Völker!“ 12Und abermals spricht Jesaja: „Es wird sein die Wurzel Jesses, und der auferstehen wird, zu herrschen über die Heiden; auf den werden die Heiden hoffen.“ (Offenb. 5,5)

13Der Gott aber der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, dass ihr völlige Hoffnung habet durch die Kraft des heiligen Geistes.

Die Vollmacht des Apostels.

14Ich weiß aber gar wohl von euch, liebe Brüder, dass ihr selber voll Gütigkeit seid, erfüllt mit aller Erkenntnis, dass ihr euch untereinander könnet ermahnen. 15Ich habe es aber dennoch gewagt und euch etwas wollen schreiben, liebe Brüder, euch zu erinnern, um der Gnade willen, die mir von Gott gegeben ist, (Röm. 1,5; Röm. 12,3) 16dass ich soll sein ein Diener Christi unter den Heiden, priesterlich zu warten des Evangeliums Gottes, auf dass die Heiden ein Opfer werden, Gott angenehm, geheiligt durch den heiligen Geist. (Röm. 11,13)

Text der Luther-Übersetzung (1912) von Römer 14, 12 bis Römer 15, 16

Biblia (Band 2) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570