31Da hoben die Juden abermals Steine auf, dass sie ihn steinigten. (Joh. 8,59) 32Jesus antwortete ihnen: Viel gute Werke habe ich euch erzeigt von meinem Vater; um welches Werk unter ihnen steiniget ihr mich? 33Die Juden antworteten ihm und sprachen: Um des guten Werks willen steinigen wir dich nicht, sondern um der Gotteslästerung willen und dass du ein Mensch bist und machst dich selbst zu Gott. (Joh. 5,18; Matth. 9,3; Matth. 26,65)
34Jesus antwortete ihnen: Steht nicht geschrieben in eurem Gesetz: „Ich habe gesagt: Ihr seid Götter“? 35So er die Götter nennt, zu welchen das Wort geschah – und die Schrift kann doch nicht gebrochen werden –, 36sprecht ihr denn zu dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: „Du lästerst Gott“, darum dass ich sage: Ich bin Gottes Sohn? (Joh. 5,17-20) 37Tue ich nicht die Werke meines Vaters, so glaubet mir nicht; 38tue ich sie aber, glaubet doch den Werken, wollt ihr mir nicht glauben, auf dass ihr erkennet und glaubet, dass der Vater in mir ist und ich in ihm. 39Sie suchten abermals ihn zu greifen; aber er entging ihnen aus ihren Händen (Joh. 8,59; Luk. 4,30)
40und zog hin wieder jenseits des Jordans an den Ort, da Johannes zuvor getauft hatte, und blieb allda. (Joh. 1,28) 41Und viele kamen zu ihm und sprachen: Johannes tat kein Zeichen; aber alles, was Johannes von diesem gesagt hat, das ist wahr. 42Und glaubten allda viele an ihn.
1Es lag aber einer krank mit Namen Lazarus, von Bethanien, in dem Flecken Marias und ihrer Schwester Martha. (Luk. 10,38-39) 2(Maria aber war, die den Herrn gesalbt hat mit Salbe und seine Füße getrocknet mit ihrem Haar; deren Bruder, Lazarus, war krank.) (Joh. 12,3) 3Da sandten seine Schwestern zu ihm und ließen ihm sagen: Herr, siehe, den du liebhast, der liegt krank. 4Da Jesus das hörte, sprach er: Die Krankheit ist nicht zum Tode, sondern zur Ehre Gottes, dass der Sohn Gottes dadurch geehrt werde. (Joh. 9,3) 5Jesus aber hatte Martha lieb und ihre Schwester und Lazarus.
6Als er nun hörte, dass er krank war, blieb er zwei Tage an dem Ort, da er war. 7Darnach spricht er zu seinen Jüngern: Lasst uns wieder nach Judäa ziehen! 8Seine Jünger sprachen zu ihm: Meister, jenes Mal wollten die Juden dich steinigen, und du willst wieder dahin ziehen? (Joh. 10,31) 9Jesus antwortete: Sind nicht des Tages zwölf Stunden? Wer des Tages wandelt, der stößt sich nicht; denn er sieht das Licht dieser Welt. (Joh. 9,4-5) 10Wer aber des Nachts wandelt, der stößt sich; denn es ist kein Licht in ihm. (Joh. 12,35)
11Solches sagte er, und darnach spricht er zu ihnen: Lazarus, unser Freund, schläft; aber ich gehe hin, dass ich ihn aufwecke. (Matth. 9,24) 12Da sprachen seine Jünger: Herr, schläft er, so wird's besser mit ihm. 13Jesus aber sagte von seinem Tode; sie meinten aber, er redete vom leiblichen Schlaf. 14Da sagte es ihnen Jesus frei heraus: Lazarus ist gestorben; 15und ich bin froh um euretwillen, dass ich nicht dagewesen bin, auf dass ihr glaubet. Aber lasset uns zu ihm ziehen! 16Da sprach Thomas, der genannt ist Zwilling, zu den Jüngern: Lasst uns mitziehen, dass wir mit ihm sterben! (Joh. 20,24-28)
17Da kam Jesus und fand ihn, dass er schon vier Tage im Grabe gelegen hatte. 18Bethanien aber war nahe bei Jerusalem, bei fünfzehn Feld Weges; 19und viele Juden waren zu Martha und Maria gekommen, sie zu trösten über ihren Bruder.
Text der Luther-Übersetzung (1912) von