14Lasst sie die Posaune nur blasen und alles zurüsten, es wird doch niemand in den Krieg ziehen; denn mein Grimm geht über all ihren Haufen. 15Draußen geht das Schwert; drinnen geht Pestilenz und Hunger. Wer auf dem Felde ist, der wird vom Schwert sterben; wer aber in der Stadt ist, den wird Pestilenz und Hunger fressen. 16Und welche unter ihnen entrinnen, die müssen auf den Gebirgen sein, und wie die Tauben in den Gründen, die alle untereinander girren, ein jeglicher um seiner Missetat willen.
17Aller Hände werden dahinsinken, und aller Knie werden so ungewiss stehen wie Wasser; 18und sie werden Säcke um sich gürten und mit Furcht überschüttet sein, und aller Angesichter werden jämmerlich sehen und aller Häupter kahl sein. (Jes. 15,2; Jer. 48,37) 19Sie werden ihr Silber hinaus auf die Gassen werfen und ihr Gold wie Unflat achten; denn ihr Silber und Gold wird sie nicht erretten am Tage des Zorns des HErrn. Und sie werden ihre Seele davon nicht sättigen noch ihren Bauch davon füllen; denn es ist ihnen gewesen ein Anstoß zu ihrer Missetat. (Spr. 11,4; Zeph. 1,18) 20Sie haben aus ihren edlen Kleinoden, damit sie Hoffart trieben, Bilder ihrer Gräuel und Scheuel gemacht; darum will ich's ihnen zum Unflat machen 21und will's Fremden in die Hände geben, dass sie es rauben, und den Gottlosen auf Erden zur Ausbeute, dass sie es entheiligen sollen. 22Ich will mein Angesicht davon kehren, dass sie meinen Schatz entheiligen; ja, Räuber sollen darüberkommen und es entheiligen.
23Mache Ketten; denn das Land ist voll Blutschulden und die Stadt voll Frevels. 24So will ich die Ärgsten unter den Heiden kommen lassen, dass sie sollen ihre Häuser einnehmen, und will der Hoffart der Gewaltigen ein Ende machen und ihre Heiligtümer entheiligen. 25Der Ausrotter kommt; da werden sie Frieden suchen, und wird keiner dasein. 26Ein Unfall wird über den anderen kommen, ein Gerücht über das andere. So werden sie dann ein Gesicht bei den Propheten suchen; auch wird weder Gesetz bei den Priestern noch Rat bei den Alten mehr sein. 27Der König wird betrübt sein, und die Fürsten werden in Entsetzen gekleidet sein, und die Hände des Volkes im Lande werden verzagt sein. Ich will mit ihnen umgehen, wie sie gelebt haben, und will sie richten, wie sie verdient haben, dass sie erfahren sollen, ich sei der HErr.
1Und es begab sich im sechsten Jahr, am fünften Tage des Sechsten Monats, dass ich saß in meinem Hause und die Alten aus Juda saßen vor mir; daselbst fiel die Hand des Herrn HErrn auf mich. (Hesek. 14,1) 2Und siehe, ich sah, dass es von seinen Lenden herunterwärts war gleichwie Feuer; aber oben über seinen Lenden war es lichthell; 3und er reckte aus gleichwie eine Hand und ergriff mich bei dem Haar meines Hauptes. Da führte mich ein Wind zwischen Himmel und Erde und brachte mich gen Jerusalem in einem göttlichen Gesichte zu dem Tor am inneren Vorhof, das gegen Mitternacht sieht, da stand ein Bild zu Verdruss dem Hausherrn. (Hesek. 3,12)
4Und siehe, da war die Herrlichkeit des Gottes Israels, wie ich sie zuvor gesehen hatte im Felde. (Hesek. 1,4-28) 5Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, hebe deine Augen auf gegen Mitternacht. Und da ich meine Augen aufhob gegen Mitternacht, siehe, da stand gegen Mitternacht das verdrießliche Bild am Tor des Altars, eben da man hineingeht.
Text der Luther-Übersetzung (1912) von