12Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern! Wie bist du zur Erde gefällt, der du die Heiden schwächtest! 13Gedachtest du doch in deinem Herzen: „Ich will in den Himmel steigen und meinen Stuhl über die Sterne Gottes erhöhen; 14ich will mich setzen auf den Berg der Versammlung in der fernsten Mitternacht; ich will über die hohen Wolken fahren und gleich sein dem Allerhöchsten.“ (Hesek. 28,14) 15Ja, zur Hölle fährst du, zur tiefsten Grube.
16Wer dich sieht, wird dich schauen und betrachten (und sagen): „Ist das der Mann, der die Welt zittern und die Königreiche beben machte? 17der den Erdboden zur Wüste machte und die Städte darin zerbrach und gab seine Gefangenen nicht los?“ 18Alle Könige der Heiden miteinander liegen doch mit Ehren, ein jeglicher in seinem Hause; 19du aber bist verworfen fern von deinem Grabe wie ein verachteter Zweig, bedeckt von Erschlagenen, die mit dem Schwert erstochen sind, die hinunterfahren zu den Steinen der Grube, wie eine zertretene Leiche. (Jes. 34,3; Jer. 22,19) 20Du wirst nicht wie jene begraben werden, denn du hast dein Land verderbt und dein Volk erschlagen; denn man wird des Samens der Boshaften nimmermehr gedenken. 21Richtet zu, dass man seine Kinder schlachte um ihrer Väter Missetat willen, dass sie nicht aufkommen noch das Land erben noch den Erdboden voll Städte machen. (2.Mose 20,5)
22Und ich will über sie kommen, spricht der HErr Zebaoth, und zu Babel ausrotten ihr Gedächtnis, ihre Übriggebliebenen, Kind und Kindeskind, spricht der HErr, 23und will Babel machen zum Erbe der Igel und zum Wassersumpf und will sie mit einem Besen des Verderbens kehren, spricht der HErr Zebaoth.
24Der HErr Zebaoth hat geschworen und gesagt: Was gilt's? es soll gehen, wie ich denke, und soll bleiben, wie ich es im Sinn habe: 25dass Assur zerschlagen werde in meinem Lande und ich ihn zertrete auf meinen Bergen, auf dass sein Joch von ihnen genommen werde und seine Bürde von ihrem Halse komme. 26Das ist der Anschlag, den er hat über alle Lande, und das ist die ausgereckte Hand über alle Heiden. 27Denn der HErr Zebaoth hat's beschlossen – wer will's wehren? –, und seine Hand ist ausgereckt – wer will sie wenden?
28Im Jahr, da König Ahas starb, war dies die Last: (2.Chron. 28,27) 29Freue dich nicht, du ganzes Philisterland, dass die Rute, die dich schlug, zerbrochen ist! Denn aus der Wurzel der Schlange wird ein Basilisk kommen, und ihre Frucht wird ein feuriger fliegender Drache sein. (Jer. 47,1) 30Denn die Erstlinge der Dürftigen werden weiden, und die Armen sicher ruhen; aber deine Wurzel will ich mit Hunger töten, und deine Übriggebliebenen wird er erwürgen. 31Heule, Tor! schreie, Stadt! Ganz Philisterland ist feige; denn von Mitternacht kommt ein Rauch, und ist kein Einsamer in seinen Gezelten. 32Und was werden die Boten der Heiden hin und wieder sagen? „Zion hat der HErr gegründet, und daselbst werden die Elenden seines Volks Zuversicht haben.“
Text der Luther-Übersetzung (1912) von