Biblia (Band 1) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570

Sprüche 23

34und wirst sein wie einer, der mitten im Meer schläft, und wie einer schläft oben auf dem Mastbaum. 35„Sie schlagen mich, aber es tut mir nicht weh; sie klopfen mich, aber ich fühle es nicht. Wann will ich aufwachen, dass ich's mehr treibe?“ (Jes. 56,12)

Sprüche 24

Mahnungen zu Geduld und Verträglichkeit.

1Folge nicht bösen Leuten und wünsche nicht, bei ihnen zu sein; 2denn ihr Herz trachtet nach Schaden, und ihre Lippen raten zu Unglück.

3Durch Weisheit wird ein Haus gebaut und durch Verstand erhalten. 4Durch ordentliches Haushalten werden die Kammern voll aller köstlichen, lieblichen Reichtümer. (Spr. 31,10-31)

5Ein weiser Mann ist stark, und ein vernünftiger Mann ist mächtig von Kräften. 6Denn mit Rat muss man Krieg führen; und wo viele Ratgeber sind, da ist der Sieg. (Spr. 20,18; Spr. 11,14)

7Weisheit ist dem Narren zu hoch; er darf seinen Mund im Tor nicht auftun.

8Wer sich vornimmt, Böses zu tun, den heißt man billig einen Erzbösewicht. 9Des Narren Tücke ist Sünde, und der Spötter ist ein Gräuel vor den Leuten.

10Der ist nicht stark, der in der Not nicht fest ist.

11Errette die, die man töten will; und entzieh dich nicht von denen, die man würgen will. (Hiob 29,12; Ps. 82,4) 12Sprichst du: „Siehe, wir verstehen's nicht!“, meinst du nicht, der die Herzen wägt, merkt es, und der auf deine Seele achthat, kennt es und vergilt dem Menschen nach seinem Werk? (Spr. 16,2; 1.Sam. 16,7; Röm. 2,6)

13Iss, mein Sohn, Honig, denn er ist gut, und Honigseim ist süß in deinem Halse. 14Also lerne die Weisheit für deine Seele. Wo du sie findest, so wird's hernach wohl gehen, und deine Hoffnung wird nicht umsonst sein. (Spr. 23,18)

15Laure nicht als ein Gottloser auf das Haus des Gerechten; verstöre seine Ruhe nicht. 16Denn ein Gerechter fällt siebenmal und steht wieder auf; aber die Gottlosen versinken im Unglück. (Hiob 5,19; Ps. 37,24)

17Freue dich des Falles deines Feindes nicht, und dein Herz sei nicht froh über seinem Unglück; (Hiob 31,29) 18der HErr möchte es sehen, und es möchte ihm übel gefallen und er seinen Zorn von ihm wenden.

19Erzürne dich nicht über die Bösen und eifere nicht über die Gottlosen. (Spr. 3,31; Ps. 37,1; Ps. 73,3) 20Denn der Böse hat nichts zu hoffen, und die Leuchte der Gottlosen wird verlöschen. (Spr. 13,9)

21Mein Kind, fürchte den HErrn und den König und menge dich nicht unter die Aufrührer. (1.Petr. 2,17) 22Denn ihr Verderben wird plötzlich entstehen; und wer weiß, wann beider Unglück kommt? (Röm. 13,2)

23Dies sind auch Worte von Weisen. Die Person ansehen im Gericht ist nicht gut. (3.Mose 19,15) 24Wer zum Gottlosen spricht: „Du bist fromm“, dem fluchen die Leute, und das Volk hasst ihn. 25Welche aber strafen, die gefallen wohl, und kommt ein reicher Segen auf sie.

26Eine richtige Antwort ist wie ein lieblicher Kuss. (Spr. 15,23)

27Richte draußen dein Geschäft aus und bearbeite deinen Acker; darnach baue dein Haus.

28Sei nicht Zeuge ohne Ursache wider deinen Nächsten und betrüge nicht mit deinem Munde. (Spr. 19,5) 29Sprich nicht: „Wie man mir tut, so will ich wieder tun und einem jeglichen sein Werk vergelten.“ (Spr. 20,22)

30Ich ging am Acker des Faulen vorüber und am Weinberg des Narren; 31und siehe, da waren eitel Nesseln darauf, und er stand voll Disteln, und die Mauer war eingefallen. 32Da ich das sah, nahm ich's zu Herzen und schaute und lernte daran. 33Du willst ein wenig schlafen und ein wenig schlummern und ein wenig die Hände zusammentun, dass du ruhest: (Spr. 6,9-11) 34aber es wird dir deine Armut kommen wie ein Wanderer und dein Mangel wie ein gewappneter Mann. (Spr. 10,4)

Text der Luther-Übersetzung (1912) von Sprüche 23, 34 bis Sprüche 24, 34

Biblia (Band 1) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570