Biblia (Band 1) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570

Sprüche 21

17Wer gern in Freuden lebt, dem wird's mangeln; und wer Wein und Öl liebt, wird nicht reich. (Spr. 23,21)

18Der Gottlose muss für den Gerechten gegeben werden und der Verächter für die Frommen. (Spr. 11,8)

19Es ist besser, wohnen im wüsten Lande denn bei einem zänkischen und zornigen Weibe. (Spr. 21,9)

20Im Hause des Weisen ist ein lieblicher Schatz und Öl; aber ein Narr verschlemmt es.

21Wer der Gerechtigkeit und Güte nachjagt, der findet Leben, Gerechtigkeit und Ehre.

22Ein Weiser gewinnt die Stadt der Starken und stürzt ihre Macht, darauf sie sich verlässt. (Spr. 24,5)

23Wer seinen Mund und seine Zunge bewahrt, der bewahrt seine Seele vor Angst. (Spr. 13,3)

24Der stolz und vermessen ist, heißt ein Spötter, der im Zorn Stolz beweist.

25Der Faule stirbt über seinem Wünschen; denn seine Hände wollen nichts tun. (Spr. 13,3)

26Er wünscht den ganzen Tag; aber der Gerechte gibt, und versagt nicht.

27Der Gottlosen Opfer ist ein Gräuel; denn es wird in Sünden geopfert. (Spr. 15,8)

28Ein lügenhafter Zeuge wird umkommen; aber wer sich sagen lässt, den lässt man auch allezeit wiederum reden. (Spr. 19,5; Spr. 19,9)

29Der Gottlose fährt mit dem Kopf hindurch; aber wer fromm ist, des Weg wird bestehen.

30Es hilft keine Weisheit, kein Verstand, kein Rat wider den HErrn. (Ps. 33,10-11)

31Rosse werden zum Streittage bereitet; aber der Sieg kommt vom HErrn. (Ps. 33,17; Jes. 31,1; Jes. 31,3)

Sprüche 22

Vom guten Ruf.

1Ein guter Ruf ist köstlicher denn großer Reichtum, und Gunst besser denn Silber und Gold. (Pred. 7,1)

2Reiche und Arme müssen untereinander sein; der HErr hat sie alle gemacht.

3Der Kluge sieht das Unglück und verbirgt sich; die Unverständigen gehen hindurch und werden beschädigt. (Spr. 27,12)

4Wo man leidet in des HErrn Furcht, da ist Reichtum, Ehre und Leben.

5Stachel und Stricke sind auf dem Wege des Verkehrten; wer aber sich davon fernhält, bewahret sein Leben.

6Wie man einen Knaben gewöhnt, so lässt er nicht davon, wenn er alt wird. (Spr. 20,11)

7Der Reiche herrscht über die Armen; und wer borgt, ist des Leihers Knecht.

8Wer Unrecht sät, der wird Mühsal ernten und wird durch die Rute seiner Bosheit umkommen. (Hiob 4,8)

9Ein gütiges Auge wird gesegnet; denn er gibt von seinem Brot den Armen. (Spr. 19,17)

10Treibe den Spötter aus, so geht der Zank weg, so hört auf Hader und Schmähung. (Spr. 26,20; 1.Mose 21,9-10)

11Wer ein treues Herz und liebliche Rede hat, des Freund ist der König. (Ps. 101,6)

12Die Augen des HErrn behüten guten Rat; aber die Worte des Verächters verkehrt er.

13Der Faule spricht: Es ist ein Löwe draußen, ich möchte erwürgt werden auf der Gasse. (Spr. 26,13)

14Der Huren Mund ist eine tiefe Grube; wem der HErr ungnädig ist, der fällt hinein. (Spr. 5,3-4; Spr. 23,27)

15Torheit steckt dem Knaben im Herzen; aber die Rute der Zucht wird sie fern von ihm treiben. (Spr. 23,14; Spr. 29,17)

16Wer dem Armen Unrecht tut, dass seines Guts viel werde, der wird auch einem Reichen geben, und Mangel haben.

Worte der Weisen.

17Neige deine Ohren und höre die Worte der Weisen und nimm zu Herzen meine Lehre. 18Denn es wird dir sanft tun, wo du sie wirst im Sinne behalten, und sie werden miteinander durch deinen Mund wohl geraten. 19Dass deine Hoffnung sei auf den HErrn, erinnere ich dich an solches heute dir zugut. 20Habe ich dir's nicht mannigfaltig vorgeschrieben mit Raten und Lehren, 21dass ich dir zeigte einen gewissen Grund der Wahrheit, dass du recht antworten könntest denen, die dich senden?

22Beraube den Armen nicht, ob er wohl arm ist, und unterdrücke den Elenden nicht im Tor.

Text der Luther-Übersetzung (1912) von Sprüche 21, 17 bis Sprüche 22, 22

Biblia (Band 1) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570