Biblia (Band 1) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570

Sprüche 17

18Es ist ein Narr, der in die Hand gelobt und Bürge wird für seinen Nächsten. (Spr. 6,1)

19Wer Zank liebt, der liebt Sünde; und wer seine Tür hoch macht, ringt nach Einsturz.

20Ein verkehrtes Herz findet nichts Gutes; und der verkehrter Zunge ist, wird in Unglück fallen.

21Wer einen Narren zeugt, der hat Grämen; und eines Narren Vater hat keine Freude. (Spr. 10,1)

22Ein fröhlich Herz macht das Leben lustig; aber ein betrübter Mut vertrocknet das Gebein. (Spr. 15,13; Spr. 15,15)

23Der Gottlose nimmt heimlich gern Geschenke, zu beugen den Weg des Rechts.

24Ein Verständiger gebärdet sich weise; ein Narr wirft die Augen hin und her. (Spr. 4,25)

25Ein törichter Sohn ist seines Vaters Trauern und Betrübnis der Mutter, die ihn geboren hat. (Spr. 17,21)

26Es ist nicht gut, dass man den Gerechten schindet, noch den Edlen zu schlagen, der recht handelt.

27Ein Vernünftiger mäßigt seine Rede; und ein verständiger Mann ist kaltes Muts. (Spr. 10,19; Jak. 1,19)

28Ein Narr, wenn er schwiege, würde auch für weise gerechnet, und verständig, wenn er das Maul hielte. (Hiob 13,5)

Sprüche 18

Freundschaft und Verträglichkeit.

1Wer sich absondert, der sucht, was ihn gelüstet, und setzt sich wider alles, was gut ist.

2Ein Narr hat nicht Lust am Verstand, sondern kundzutun, was in seinem Herzen steckt.

3Wo der Gottlose hin kommt, da kommt Verachtung und Schmach mit Hohn.

4Die Worte in eines Mannes Munde sind wie tiefe Wasser, und die Quelle der Weisheit ist ein voller Strom.

5Es ist nicht gut, die Person des Gottlosen achten, zu beugen den Gerechten im Gericht. (5.Mose 1,17)

6Die Lippen des Narren bringen Zank, und sein Mund ringt nach Schlägen.

7Der Mund des Narren schadet ihm selbst, und seine Lippen fangen seine eigene Seele. (Spr. 13,3; Spr. 16,26)

8Die Worte des Verleumders sind Schläge und gehen einem durchs Herz. (Spr. 26,22)

9Wer lässig ist in seiner Arbeit, der ist ein Bruder des, der das Seine umbringt. (Spr. 10,4)

10Der Name des HErrn ist ein festes Schloss; der Gerechte läuft dahin und wird beschirmt. (Spr. 14,26; Ps. 20,2)

11Das Gut des Reichen ist ihm eine feste Stadt und wie eine hohe Mauer in seinem Dünkel. (Spr. 10,15)

12Wenn einer zu Grunde gehen soll, wird sein Herz zuvor stolz; und ehe man zu Ehren kommt, muss man zuvor leiden. (Spr. 16,18; Spr. 15,33)

13Wer antwortet ehe er hört, dem ist's Narrheit und Schande.

14Wer ein fröhlich Herz hat, der weiß sich in seinem Leiden zu halten; wenn aber der Mut liegt, wer kann's tragen? (Spr. 15,13; Spr. 15,15)

15Ein verständiges Herz weiß sich vernünftig zu halten; und die Weisen hören gern, wie man vernünftig handelt.

16Das Geschenk des Menschen macht ihm Raum und bringt ihn vor die großen Herren. (1.Mose 43,11)

17Ein jeglicher ist zuerst in seiner Sache gerecht; kommt aber sein Nächster hinzu, so findet sich's.

18Das Los stillt den Hader und scheidet zwischen den Mächtigen. (Spr. 16,33)

19Ein verletzter Bruder hält härter denn eine feste Stadt, und Zank hält härter denn Riegel am Palast.

20Einem Mann wird vergolten, darnach sein Mund geredet hat, und er wird gesättigt von der Frucht seiner Lippen. (Spr. 12,14; Spr. 13,2)

21Tod und Leben steht in der Zunge Gewalt; wer sie liebt, der wird von ihrer Frucht essen. (Spr. 13,3)

22Wer eine Ehefrau findet, der findet etwas Gutes und kann guter Dinge sein im HErrn. (Spr. 19,14; Spr. 31,10)

23Ein Armer redet mit Flehen, ein Reicher antwortet stolz.

24Ein treuer Freund liebt mehr und steht fester bei denn ein Bruder.

Sprüche 19

Gesegnete Armut, Schaden der Torheit, der Faulheit und der Spötterei.

1Ein Armer, der in seiner Frömmigkeit wandelt, ist besser denn ein Verkehrter mit seinen Lippen, der doch ein Narr ist. (Spr. 28,6)

Text der Luther-Übersetzung (1912) von Sprüche 17, 18 bis Sprüche 19, 1

Biblia (Band 1) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570