Biblia (Band 1) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570

Sprüche 1

24Weil ich denn rufe, und ihr weigert euch, ich recke meine Hand aus, und niemand achtet darauf, (Jes. 65,2; Jes. 65,12) 25und lasst fahren allen meinen Rat und wollt meine Strafe nicht: 26so will ich auch lachen in eurem Unglück und eurer spotten, wenn da kommt, was ihr fürchtet, (Spr. 3,34) 27wenn über euch kommt wie ein Sturm, was ihr fürchtet, und euer Unglück als ein Wetter, wenn über euch Angst und Not kommt. 28Dann werden sie nach mir rufen, aber ich werde nicht antworten; sie werden mich suchen, und nicht finden. (Jes. 59,2; Micha 3,4) 29Darum, dass sie hassten die Lehre und wollten des HErrn Furcht nicht haben, 30wollten meinen Rat nicht und lästerten alle meine Strafe: 31so sollen sie essen von den Früchten ihres Wesens und ihres Rats satt werden. (Jes. 3,10-11) 32Was die Unverständigen gelüstet, tötet sie, und der Ruchlosen Glück bringt sie um. (Spr. 8,36) 33Wer aber mir gehorcht, wird sicher bleiben und genug haben und kein Unglück fürchten. (Spr. 8,34)

Sprüche 2

Die Weisheit bewahrt vor dem Verderben.

1Mein Kind, wenn du willst meine Rede annehmen und meine Gebote bei dir behalten, 2dass dein Ohr auf Weisheit achthat und du dein Herz mit Fleiß dazu neigest; 3ja, wenn du mit Fleiß darnach rufest und darum betest; (Jak. 1,5) 4wenn du sie suchest wie Silber und nach ihr forschest wie nach Schätzen: 5alsdann wirst du die Furcht des HErrn verstehen und Gottes Erkenntnis finden. 6Denn der HErr gibt Weisheit, und aus seinem Munde kommt Erkenntnis und Verstand. 7Er lässt's den Aufrichtigen gelingen und beschirmt die Frommen (Pred. 7,29) 8und behütet die, die recht tun, und bewahrt den Weg seiner Heiligen. 9Alsdann wirst du verstehen Gerechtigkeit und Recht und Frömmigkeit und allen guten Weg.

10Denn Weisheit wird in dein Herz eingehen, dass du gerne lernest; 11guter Rat wird dich bewahren, und Verstand wird dich behüten, 12dass du nicht geratest auf den Weg der Bösen noch unter die verkehrten Schwätzer, 13die da verlassen die rechte Bahn und gehen finstere Wege, 14die sich freuen, Böses zu tun, und sind fröhlich in ihrem bösen, verkehrten Wesen, 15welche ihren Weg verkehren und folgen ihrem Abwege; 16dass du nicht geratest an eines anderen Weib, an eine Fremde, die glatte Worte gibt (Spr. 6,24; Spr. 7,5; Spr. 5,3) 17und verlässt den Freund ihrer Jugend und vergisst den Bund ihres Gottes 18(denn ihr Haus neigt sich zum Tod und ihre Gänge zu den Verlorenen; (Spr. 5,5-6) 19alle, die zu ihr eingehen, kommen nicht wieder und ergreifen den Weg des Lebens nicht); 20auf dass du wandelst auf gutem Wege und bleibest auf der rechten Bahn. 21Denn die Gerechten werden im Lande wohnen, und die Frommen werden darin bleiben; (Ps. 37,9; Ps. 37,29; Matth. 5,5) 22aber die Gottlosen werden aus dem Lande ausgerottet, und die Verächter werden daraus vertilgt. (Ps. 37,10; Ps. 37,22)

Sprüche 3

Vom Segen der Gottesfurcht und Weisheit.

1Mein Kind, vergiss meines Gesetzes nicht, und dein Herz behalte meine Gebote. 2Denn sie werden dir langes Leben und gute Jahre und Frieden bringen; (Spr. 4,10; 3.Mose 18,5) 3Gnade und Treue werden dich nicht lassen. Hänge sie an deinen Hals und schreibe sie auf die Tafel deines Herzens, (Spr. 6,21; 5.Mose 6,8; Jer. 31,33) 4so wirst du Gunst und Klugheit finden, die Gott und Menschen gefällt. (Luk. 2,52)

5Verlass dich auf den HErrn von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand; 6sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen. 7Dünke dich nicht, weise zu sein, sondern fürchte den HErrn und weiche vom Bösen. (Jes. 5,21)

Text der Luther-Übersetzung (1912) von Sprüche 1, 24 bis Sprüche 3, 7

Biblia (Band 1) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570