Biblia (Band 1) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570

Psalm 103

15Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras, er blühet wie eine Blume auf dem Feld; (Ps. 90,5-6; 1.Petr. 1,24-25) 16wenn der Wind darüber geht, so ist sie nimmer da, und ihre Stätte kennet sie nicht mehr. 17Die Gnade aber des HErrn währet von Ewigkeit zu Ewigkeit über die, die ihn fürchten, und seine Gerechtigkeit auf Kindeskind (Klagel. 3,22; Luk. 1,50) 18bei denen, die seinen Bund halten und gedenken an seine Gebote, dass sie darnach tun.

19Der HErr hat seinen Stuhl im Himmel bereitet, und sein Reich herrscht über alles. 20Lobet den HErrn, ihr seine Engel, ihr starken Helden, die ihr seine Befehle ausrichtet, dass man höre auf die Stimme seines Wortes! (Ps. 29,1; Dan. 7,10) 21Lobet den HErrn, alle seine Heerscharen, seine Diener, die ihr seinen Willen tut! 22Lobet den HErrn, alle seine Werke, an allen Orten seiner Herrschaft! Lobe den HErrn, meine Seele! (Ps. 148,1)

Psalm 104

Gottes Lob aus der Schöpfung.

1Lobe den HErrn, meine Seele! HErr, mein Gott, du bist sehr herrlich; du bist schön und prächtig geschmückt. 2Licht ist dein Kleid, das du anhast; du breitest aus den Himmel wie einen Teppich; 3du wölbest es oben mit Wasser; du fährst auf den Wolken wie auf einem Wagen und gehst auf den Fittichen des Windes; 4der du machst Winde zu deinen Engeln und zu deinen Dienern Feuerflammen; (Hebr. 1,7) 5der du das Erdreich gegründet hast auf seinem Boden, dass es bleibt immer und ewiglich. 6Mit der Tiefe decktest du es wie mit einem Kleide, und Wasser standen über den Bergen. 7Aber von deinem Schelten flohen sie, von deinem Donner fuhren sie dahin. (Hiob 38,8-11) 8Die Berge gingen hoch hervor, und die Täler setzten sich herunter zum Ort, den du ihnen gegründet hast. 9Du hast eine Grenze gesetzt, darüber kommen sie nicht und dürfen nicht wiederum das Erdreich bedecken.

10Du lässest Brunnen quellen in den Gründen, dass die Wasser zwischen den Bergen hinfließen, 11dass alle Tiere auf dem Felde trinken und das Wild seinen Durst lösche. 12An denselben sitzen die Vögel des Himmels und singen unter den Zweigen. 13Du feuchtest die Berge von obenher; du machst das Land voll Früchte, die du schaffest; 14du lässest Gras wachsen für das Vieh und Saat zu Nutz den Menschen, dass du Brot aus der Erde bringest, (Ps. 147,8) 15und dass der Wein erfreue des Menschen Herz, dass seine Gestalt schön werde vom Öl und das Brot des Menschen Herz stärke; (Richt. 9,13; Pred. 10,19) 16dass die Bäume des HErrn voll Saft stehen, die Zedern Libanons, die er gepflanzt hat. 17Daselbst nisten die Vögel, und die Reiher wohnen auf den Tannen. 18Die hohen Berge sind der Gemsen Zuflucht, und die Steinklüfte der Kaninchen.

19Du hast den Mond gemacht, das Jahr darnach zu teilen; die Sonne weiß ihren Niedergang. (Ps. 19,7; Ps. 74,16) 20Du machst Finsternis, dass es Nacht wird; da regen sich alle wilden Tiere, 21die jungen Löwen, die da brüllen nach dem Raub und ihre Speise suchen von Gott. 22Wenn aber die Sonne aufgeht, heben sie sich davon und legen sich in ihre Höhlen. 23So geht dann der Mensch aus an seine Arbeit und an sein Ackerwerk bis an den Abend.

24HErr, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weislich geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter. 25Das Meer, das so groß und weit ist, da wimmelt's ohne Zahl, große und kleine Tiere. 26Daselbst gehen die Schiffe; da sind Walfische, die du gemacht hast, dass sie darin spielen.

Text der Luther-Übersetzung (1912) von Psalm 103, 15 bis Psalm 104, 26

Biblia (Band 1) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570