Biblia (Band 1) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570

Psalm 49

10dass er fortlebe immerdar und die Grube nicht sehe.

11Denn man wird sehen, dass die Weisen sterben sowohl als die Toren und Narren umkommen und müssen ihr Gut anderen lassen. (Pred. 2,16; Pred. 6,2) 12Das ist ihr Herz, dass ihre Häuser währen immerdar, ihre Wohnungen bleiben für und für; und haben große Ehre auf Erden. 13Dennoch kann ein Mensch nicht bleiben in solchem Ansehen, sondern muss davon wie ein Vieh. (Pred. 3,19; 2.Petr. 2,12)

14Dies ihr Tun ist eitel Torheit; doch loben's ihre Nachkommen mit ihrem Munde. (Sela.) 15Sie liegen in der Hölle wie Schafe, der Tod weidet sie; aber die Frommen werden gar bald über sie herrschen, und ihr Trotz muss vergehen; in der Hölle müssen sie bleiben. 16Aber Gott wird meine Seele erlösen aus der Hölle Gewalt; denn er hat mich angenommen. (Sela.) (Hos. 13,14)

17Lass dich's nicht irren, ob einer reich wird, ob die Herrlichkeit seines Hauses groß wird. (Hiob 21,7-15) 18Denn er wird nichts in seinem Sterben mitnehmen, und seine Herrlichkeit wird ihm nicht nachfahren. (Pred. 5,13-14) 19Er tröstet sich wohl dieses guten Lebens, und man preiset's, wenn einer sich gütlich tut; (Luk. 16,19-31) 20aber doch fahren sie ihren Vätern nach und sehen das Licht nimmermehr. 21Kurz, wenn ein Mensch in Ansehen ist und hat keinen Verstand, so fährt er davon wie ein Vieh. (Ps. 49,13)

Psalm 50

Der rechte Gottesdienst.

1Ein Psalm Asaphs. Gott, der HErr, der Mächtige, redet und ruft der Welt vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang. (1.Chron. 25,1) 2Aus Zion bricht an der schöne Glanz Gottes. 3Unser Gott kommt und schweigt nicht. Fressend Feuer geht vor ihm her und um ihn her ein großes Wetter. (Ps. 96,13) 4Er ruft Himmel und Erde, dass er sein Volk richte: (Jes. 1,2) 5„Versammelt mir meine Heiligen, die den Bund mit mir gemacht haben beim Opfer.“ (2.Mose 24,4-8) 6Und die Himmel werden seine Gerechtigkeit verkündigen; denn Gott ist Richter. (Sela.)

7„Höre, mein Volk, lass mich reden; Israel, lass mich unter dir zeugen: Ich, Gott, bin dein Gott. 8Deines Opfers halber strafe ich dich nicht, sind doch deine Brandopfer immer vor mir. (Jes. 1,11) 9Ich will nicht von deinem Hause Farren nehmen noch Böcke aus deinen Ställen. 10Denn alle Tiere im Walde sind mein und das Vieh auf den Bergen, da sie bei tausend gehen. 11Ich kenne alle Vögel auf den Bergen, und allerlei Tier auf dem Feld ist vor mir. 12Wo mich hungerte, wollte ich dir nicht davon sagen; denn der Erdboden ist mein und alles, was darinnen ist. 13Meinst du, dass ich Ochsenfleisch essen wolle oder Bocksblut trinken? 14Opfere Gott Dank und bezahle dem Höchsten deine Gelübde 15und rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, so sollst du mich preisen.“ (Ps. 81,8; Ps. 91,15; Hiob 22,27)

16Aber zum Gottlosen spricht Gott: „Was verkündigst du meine Rechte und nimmst meinen Bund in deinen Mund, (Röm. 2,21-23) 17so du doch Zucht hassest und wirfst meine Worte hinter dich? 18Wenn du einen Dieb siehst, so läufst du mit ihm und hast Gemeinschaft mit den Ehebrechern. (Eph. 5,11) 19Deinen Mund lässest du Böses reden, und deine Zunge treibt Falschheit. 20Du sitzest und redest wider deinen Bruder; deiner Mutter Sohn verleumdest du. 21Das tust du, und ich schweige; da meinst du, ich werde sein gleichwie du. Aber ich will dich strafen und will dir's unter Augen stellen. (Ps. 73,11)

22Merket doch das, die ihr Gottes vergesset, dass ich nicht einmal hinraffe und sei kein Retter da.

Text der Luther-Übersetzung (1912) von Psalm 49, 10 bis Psalm 50, 22

Biblia (Band 1) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570