Biblia (Band 1) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570

Psalm 18

31Gottes Wege sind vollkommen; die Reden des HErrn sind durchläutert. Er ist ein Schild allen, die ihm vertrauen. (Ps. 19,9)

32Denn wo ist ein Gott außer dem HErrn, oder ein Hort außer unserem Gott? 33Gott rüstet mich mit Kraft und macht meine Wege ohne Tadel. 34Er macht meine Füße gleich den Hirschen und stellt mich auf meine Höhen. 35Er lehrt meine Hand streiten und lehrt meinen Arm einen ehernen Bogen spannen. (Ps. 144,1) 36Du gibst mir den Schild deines Heils, und deine Rechte stärkt mich; und wenn du mich demütigst, machst du mich groß. (Spr. 15,33) 37Du machst unter mir Raum zu gehen, dass meine Knöchel nicht wanken. (Ps. 31,9)

38Ich will meinen Feinden nachjagen und sie ergreifen, und nicht umkehren, bis ich sie umgebracht habe. 39Ich will sie zerschmettern; sie sollen mir nicht widerstehen und müssen unter meine Füße fallen. 40Du kannst mich rüsten mit Stärke zum Streit; du kannst unter mich werfen, die sich wider mich setzen. 41Du gibst mir meine Feinde in die Flucht, dass ich meine Hasser verstöre. 42Sie rufen – aber da ist kein Helfer – zum HErrn; aber er antwortet ihnen nicht. (Spr. 1,28) 43Ich will sie zerstoßen wie Staub vor dem Winde; ich will sie wegräumen wie den Kot auf der Gasse. 44Du hilfst mir von dem zänkischen Volk und machst mich zum Haupt unter den Heiden; ein Volk, das ich nicht kannte, dient mir; 45es gehorcht mir mit gehorsamen Ohren. Ja, den Kindern der Fremde hat's wider mich gefehlt; 46die Kinder der Fremde verschmachten und kommen mit Zittern aus ihren Burgen.

47Der HErr lebt, und gelobt sei mein Hort; und erhoben werde der Gott meines Heils, 48der Gott, der mir Rache gibt und zwingt die Völker unter mich; 49der mich errettet von meinen Feinden und erhöht mich aus denen, die sich wider mich setzen; du hilfst mir von den Frevlern.

50Darum will ich dir danken, HErr, unter den Heiden und deinem Namen lobsingen, (Röm. 15,9) 51der seinem König großes Heil beweist und wohltut seinem Gesalbten, David und seinem Samen ewiglich. (2.Sam. 7,12-16)

Psalm 19

Gottes Herrlichkeit in seiner Schöpfung und in seinem Gesetz.

1Ein Psalm Davids, vorzusingen.

2Die Himmel erzählen die Ehre Gottes, und die Feste verkündigt seiner Hände Werk. (Röm. 1,20) 3Ein Tag sagt's dem anderen, und eine Nacht tut's kund der anderen. 4Es ist keine Sprache noch Rede, da man nicht ihre Stimme höre. 5Ihre Schnur geht aus in alle Lande und ihre Rede an der Welt Ende. Er hat der Sonne eine Hütte an ihnen gemacht; 6und dieselbe geht heraus wie ein Bräutigam aus seiner Kammer und freut sich, wie ein Held zu laufen den Weg. 7Sie geht auf an einem Ende des Himmels und läuft um bis wieder an sein Ende, und bleibt nichts vor ihrer Hitze verborgen. (Ps. 104,19)

8Das Gesetz des HErrn ist vollkommen und erquickt die Seele; das Zeugnis des HErrn ist gewiss und macht die Unverständigen weise. (Ps. 119,50; Ps. 119,130) 9Die Befehle des HErrn sind richtig und erfreuen das Herz; die Gebote des HErrn sind lauter und erleuchten die Augen. (Ps. 12,7; Ps. 18,31; Ps. 119,105) 10Die Furcht des HErrn ist rein und bleibt ewiglich; die Rechte des HErrn sind wahrhaftig, allesamt gerecht. 11Sie sind köstlicher denn Gold und viel feines Gold; sie sind süßer denn Honig und Honigseim. (Ps. 119,72)

12Auch wird dein Knecht durch sie erinnert; und wer sie hält, der hat großen Lohn. 13Wer kann merken, wie oft er fehlet? Verzeihe mir die verborgenen Fehle! (Hiob 9,3; Ps. 130,3) 14Bewahre auch deinen Knecht vor den Stolzen, dass sie nicht über mich herrschen, so werde ich ohne Tadel sein und unschuldig bleiben großer Missetat. (Ps. 18,24)

Text der Luther-Übersetzung (1912) von Psalm 18, 31 bis Psalm 19, 14

Biblia (Band 1) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570