Biblia (Band 1) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570

Hiob 41

16Sein Herz ist so hart wie ein Stein und so fest wie ein unterer Mühlstein.

17Wenn er sich erhebt, so entsetzen sich die Starken; und wenn er daherbricht, so ist keine Gnade da. 18Wenn man zu ihm will mit dem Schwert, so regt er sich nicht, oder mit Spieß, Geschoss und Panzer. 19Er achtet Eisen wie Stroh, und Erz wie faules Holz. 20Kein Pfeil wird ihn verjagen; die Schleudersteine sind ihm wie Stoppeln. 21Die Keule achtet er wie Stoppeln; er spottet der bebenden Lanze. 22Unten an ihm sind scharfe Scherben; er fährt wie mit einem Dreschwagen über den Schlamm. 23Er macht, dass der tiefe See siedet wie ein Topf, und rührt ihn ineinander, wie man eine Salbe mengt. 24Nach ihm leuchtet der Weg; er macht die Tiefe ganz grau. 25Auf Erden ist seinesgleichen niemand; er ist gemacht, ohne Furcht zu sein. 26Er verachtet alles, was hoch ist; er ist ein König über alles stolze Wild.

Hiob 42

Hiobs letzte Antwort an den HErrn.

1Und Hiob antwortete dem HErrn und sprach:

2Ich erkenne, dass du alles vermagst, und nichts, das du dir vorgenommen, ist dir zu schwer. 3„Wer ist der, der den Ratschluss verhüllt mit Unverstand?“ Darum bekenne ich, dass ich habe unweise geredet, was mir zu hoch ist und ich nicht verstehe. (Hiob 38,2; Spr. 28,13; 1.Joh. 1,9) 4„So höre nun, lass mich reden; ich will dich fragen, lehre mich!“ (Hiob 38,3) 5Ich hatte von dir mit den Ohren gehört; aber nun hat mein Auge dich gesehen. 6Darum spreche ich mich schuldig und tue Buße in Staub und Asche.

Gott rechtfertigt Hiob gegenüber seinen Freunden.

7Da nun der HErr diese Worte mit Hiob diese geredet hatte, sprach er zu Eliphas von Theman: Mein Zorn ist ergrimmt über dich und über deine zwei Freunde; denn ihr habt nicht recht von mir geredet wie mein Knecht Hiob. 8So nehmet nun sieben Farren und sieben Widder und gehet hin zu meinem Knecht Hiob und opfert Brandopfer für euch und lasset meinen Knecht Hiob für euch bitten. Denn ihn will ich ansehen, dass ich an euch nicht tue nach eurer Torheit; denn ihr habt nicht recht von mir geredet wie mein Knecht Hiob. (Hesek. 14,14)

9Da gingen hin Eliphas von Theman, Bildad von Suah und Zophar von Naema und taten, wie der HErr ihnen gesagt hatte; und der HErr sah an Hiob.

Hiobs gesegnetes Ende.

10Und der HErr wandte das Gefängnis Hiobs, da er bat für seine Freunde. Und der Herr gab Hiob zwiefältig so viel, als er gehabt hatte. (Hiob 8,7) 11Und es kamen zu ihm alle seine Brüder und alle seine Schwestern und alle, die ihn vormals kannten, und aßen mit ihm in seinem Hause und kehrten sich zu ihm und trösteten ihn über alles Übel, das der HErr über ihn hatte kommen lassen. Und ein jeglicher gab ihm einen schönen Groschen und ein goldenes Stirnband.

12Und der HErr segnete hernach Hiob mehr denn zuvor, dass er kriegte 14.000 Schafe und 6000 Kamele und 1000 Joch Rinder und 1000 Eselinnen. 13Und er kriegte sieben Söhne und drei Töchter; 14und hieß die erste Jemima, die andere Kezia und die dritte Keren-Happuch. 15Und wurden nicht so schöne Weiber gefunden in allen Landen wie die Töchter Hiobs. Und ihr Vater gab ihnen Erbteil unter ihren Brüdern. (4.Mose 27,8-11)

16Und Hiob lebte nach diesem 140 Jahre, dass er sah Kinder und Kindeskinder bis in das vierte Glied. 17Und Hiob starb alt und lebenssatt. (1.Mose 25,8)

Text der Luther-Übersetzung (1912) von Hiob 41, 16 bis Hiob 42, 17

Biblia (Band 1) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570