Biblia (Band 1) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570

2. Samuel 1

13Und David sprach zu dem Jüngling, der es ihm ansagte: Wo bist du her? Er sprach: Ich bin eines Fremdlings, eines Amalekiters, Sohn. 14David sprach zu ihm: Wie, dass du dich nicht gefürchtet hast, deine Hand zu legen an den Gesalbten des HErrn, ihn zu verderben! (1.Sam. 24,7) 15Und David sprach zu seiner Jünglinge einem: Herzu, und schlag ihn! Und er schlug ihn, dass er starb. (2.Sam. 4,10; 2.Sam. 4,12) 16Da sprach David zu ihm: Dein Blut sei über deinem Kopf; denn dein Mund hat wider dich selbst geredet und gesprochen: Ich habe den Gesalbten des HErrn getötet. (1.Kön. 2,23; 1.Kön. 2,33)

Davids Klagelied über Saul und Jonatan.

17Und David klagte diese Klage über Saul und Jonathan, seinen Sohn, 18und befahl, man sollte die Kinder Juda das Bogenlied lehren. Siehe, es steht geschrieben im Buch der Redlichen: (2.Sam. 1,22; Jos. 10,13)

19„Die Edelsten in Israel sind auf deiner Höhe erschlagen. Wie sind die Helden gefallen! 20Sagt's nicht an zu Gath, verkündet's nicht auf den Gassen zu Askalon, dass sich nicht freuen die Töchter der Philister, dass nicht frohlocken die Töchter der Unbeschnittenen. (Micha 1,10; 1.Sam. 18,6) 21Ihr Berge zu Gilboa, es müsse weder tauen noch regnen auf euch, noch Äcker sein, davon Hebopfer kommen; denn daselbst ist den Helden ihr Schild abgeschlagen, der Schild Sauls, als wäre er nicht gesalbt mit Öl. (4.Mose 15,18-21) 22Der Bogen Jonathans hat nie gefehlt, und das Schwert Sauls ist nie leer wiedergekommen von dem Blut der Erschlagenen und vom Fett der Helden. 23Saul und Jonathan, holdselig und lieblich in ihrem Leben, sind auch im Tode nicht geschieden; schneller waren sie denn die Adler und stärker denn die Löwen. 24Ihr Töchter Israels, weinet über Saul, der euch kleidete mit Scharlach säuberlich und schmückte euch mit goldenen Kleinoden an euren Kleidern. 25Wie sind die Helden so gefallen im Streit! Jonathan ist auf deinen Höhen erschlagen. 26Es ist mir leid um dich, mein Bruder Jonathan: ich habe große Freude und Wonne an dir gehabt; deine Liebe ist mir sonderlicher gewesen, denn Frauenliebe ist. 27Wie sind die Helden gefallen und die Streitbaren umgekommen!“

2. Samuel 2

David wird König über Juda, Isch-Boschet über Israel.

1Nach dieser Geschichte fragte David den HErrn und sprach: Soll ich hinauf in der Städte Judas eine ziehen? Und der HErr sprach zu ihm: Zieh hinauf! David sprach: Wohin? Er sprach: Gen Hebron. (1.Sam. 30,8) 2Also zog David dahin mit seinen zwei Weibern, Ahinoam, der Jesreelitin, und Abigail, Nabals, des Karmeliten, Weib. (1.Sam. 25,42-43) 3Dazu die Männer, die bei ihm waren, führte David hinauf, einen jeglichen mit seinem Hause, und sie wohnten in den Städten Hebrons. 4Und die Männer Judas kamen und salbten daselbst David zum König über das Haus Juda. Und da es David ward angesagt, dass die von Jabes in Gilead Saul begraben hatten, (2.Sam. 5,3; 1.Sam. 16,13; 1.Sam. 31,12) 5sandte er Boten zu ihnen und ließ ihnen sagen: Gesegnet seid ihr dem HErrn, dass ihr solche Barmherzigkeit an eurem Herrn, Saul, getan und ihn begraben habt. 6So tue nun an euch der HErr Barmherzigkeit und Treue; und ich will euch auch Gutes tun, darum dass ihr solches getan habt. 7So seien nun eure Hände getrost, und seiet freudig; denn euer Herr, Saul, ist tot; so hat mich das Haus Juda zum König gesalbt über sich.

8Abner aber, der Sohn Ners, der Sauls Feldhauptmann war, nahm Is-Boseth, Sauls Sohn, und führte ihn gen Mahanaim (1.Sam. 14,50) 9und machte ihn zum König über Gilead, über die Asuriter, über Jesreel, Ephraim, Benjamin und über ganz Israel.

Text der Luther-Übersetzung (1912) von 2. Samuel 1, 13 bis 2. Samuel 2, 9

Biblia (Band 1) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570