1Und die Männer von Ephraim sprachen zu ihm: Warum hast du uns das getan, dass du uns nicht riefst, da du in den Streit zogst wider die Midianiter? Und zankten mit ihm heftig. (Richt. 12,1) 2Er aber sprach zu ihnen: Was habe ich jetzt getan, das eurer Tat gleich sei? Ist nicht die Nachlese Ephraims besser denn die ganze Weinernte Abiesers? (Richt. 6,11; Richt. 6,15) 3Gott hat die Fürsten der Midianiter, Oreb und Seeb, in eure Hände gegeben. Wie hätte ich können das tun, was ihr getan habt? Da er solches redete, ließ ihr Zorn von ihm ab.
4Da nun Gideon an den Jordan kam, ging er hinüber mit den 300 Mann, die bei ihm waren; die waren müde und jagten nach. 5Und er sprach zu den Leuten zu Sukkoth: Gebt doch dem Volk, das unter mir ist, etliche Brote; denn sie sind müde, dass ich nachjage den Königen der Midianiter, Sebah und Zalmuna. 6Aber die Obersten zu Sukkoth sprachen: Sind die Fäuste Sebahs und Zalmunas schon in deinen Händen, dass wir deinem Heer sollen Brot geben? 7Gideon sprach: Wohlan, wenn der HErr Sebah und Zalmuna in meine Hand gibt, will ich euer Fleisch mit Dornen aus der Wüste und mit Hecken zerdreschen. 8Und er zog von da hinauf gen Pnuel und redete auch also zu ihnen. Und die Leute zu Pnuel antworteten ihm gleich wie die zu Sukkoth. 9Und er sprach auch zu den Leuten zu Pnuel: Komme ich mit Frieden wieder, so will ich diesen Turm zerbrechen.
10Sebah aber und Zalmuna waren zu Karkor und ihr Heer mit ihnen, bei 15.000, alle, die übriggeblieben waren vom ganzen Heer derer aus Morgenland; denn 120.000 waren gefallen, die das Schwert ausziehen konnten. 11Und Gideon zog hinauf auf der Straße derer, die in Hütten wohnten, gegen Morgen von Nobah und Jogbeha, und schlug das Heer; denn das Heer war sicher. 12Und Sebah und Zalmuna flohen; aber er jagte ihnen nach und fing die zwei Könige der Midianiter, Sebah und Zalmuna, und schreckte das ganze Heer.
13Da nun Gideon, der Sohn des Joas, wiederkam vom Streit, ehe die Sonne heraufgekommen war, 14fing er einen Knaben aus den Leuten zu Sukkoth und fragte ihn; der schrieb ihm auf die Obersten zu Sukkoth und ihre Ältesten, 77 Mann. 15Und er kam zu den Leuten zu Sukkoth und sprach: Siehe, hier ist Sebah und Zalmuna, über welchen ihr mein spottetet und sprachet: Ist denn Sebahs und Zalmunas Faust schon in deinen Händen, dass wir deinen Leuten, die müde sind, Brot geben sollen? 16Und er nahm die Ältesten der Stadt und Dornen aus der Wüste und Hecken und ließ es die Leute zu Sukkoth fühlen. 17Und den Turm Pnuels zerbrach er und erwürgte die Leute der Stadt.
18Und er sprach zu Sebah und Zalmuna: Wie waren die Männer, die ihr erwürgtet zu Thabor? Sie sprachen: Sie waren wie du und ein jeglicher schön wie eines Königs Kinder. 19Er aber sprach: Es sind meine Brüder, meiner Mutter Söhne, gewesen. So wahr der HErr lebt, wo ihr sie hättet leben lassen, wollte ich euch nicht erwürgen.
Text der Luther-Übersetzung (1912) von