Biblia (Band 1) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570

1. Mose 24

19Und da sie ihm zu trinken gegeben hatte, sprach sie: Ich will deinen Kamelen auch schöpfen, bis sie alle getrunken haben. 20Und eilte und goss den Krug aus in die Tränke und lief abermals zum Brunnen, zu schöpfen, und schöpfte allen seinen Kamelen.

21Der Mann aber wunderte sich ihrer und schwieg still, bis er erkennete, ob der HErr zu seiner Reise Gnade gegeben hätte oder nicht. 22Da nun die Kamele alle getrunken hatten, nahm er einen goldenen Reif, ein halbes Lot schwer, und zwei Armringe an ihre Hände, zehn Lot Goldes schwer, 23und sprach: Wes Tochter bist du? das sage mir doch. Haben wir auch Raum in deines Vaters Hause, zu herbergen? 24Sie sprach zu ihm: Ich bin Bethuels Tochter, des Sohnes Milkas, den sie dem Nahor geboren hat. 25Und sagte weiter zu ihm: Es ist auch viel Stroh und Futter bei uns und Raum genug, zu herbergen.

26Da neigte sich der Mann und betete den HErrn an 27und sprach: Gelobt sei der HErr, der Gott meines Herrn Abraham, der seine Barmherzigkeit und seine Wahrheit nicht verlassen hat an meinem Herrn; denn der HErr hat mich den Weg geführt zum Hause des Bruders meines Herrn. 28Und die Dirne lief und sagte solches alles an in ihrer Mutter Hause.

29Und Rebekka hatte einen Bruder, der hieß Laban; und Laban lief zu dem Mann draußen bei dem Brunnen. 30Und als er sah den Reif und die Armringe an seiner Schwester Händen und hörte die Worte Rebekkas, seiner Schwester, dass sie sprach: Also hat mir der Mann gesagt, – kam er zu dem Mann, und siehe, er stand bei den Kamelen am Brunnen. 31Und er sprach: Komm herein, du Gesegneter des HErrn! Warum stehst du draußen? Ich habe das Haus geräumt und für die Kamele auch Raum gemacht. 32Also führte er den Mann ins Haus und zäumte die Kamele ab und gab ihnen Stroh und Futter und Wasser, zu waschen seine Füße und die Füße der Männer, die mit ihm waren,

33und setzte ihm Essen vor. Er sprach aber: Ich will nicht essen, bis dass ich zuvor meine Sache vorgebracht habe. Sie antworteten: Sage an! 34Er sprach: Ich bin Abrahams Knecht. 35Und der HErr hat meinen Herrn reichlich gesegnet, dass er groß geworden ist, und hat ihm Schafe und Ochsen, Silber und Gold, Knechte und Mägde, Kamele und Esel gegeben. 36Dazu hat Sara, meines Herrn Weib, einen Sohn geboren meinem Herrn in seinem Alter; dem hat er alles gegeben, was er hat. 37Und mein Herr hat einen Eid von mir genommen und gesagt: Du sollst meinem Sohn kein Weib nehmen von den Töchtern der Kanaaniter, in deren Land ich wohne, 38sondern ziehe hin zu meines Vaters Hause und zu meinem Geschlecht; daselbst nimm meinem Sohn ein Weib. 39Ich aber sprach zu meinem Herrn: Wie, wenn mir das Weib nicht folgen will? 40Da sprach er zu mir: Der HErr, vor dem ich wandle, wird seinen Engel mit dir senden und Gnade zu deiner Reise geben, dass du meinem Sohn ein Weib nehmest von meiner Freundschaft und meines Vaters Hause. (1.Mose 17,1) 41Alsdann sollst du meines Eides quitt sein, wenn du zu meiner Freundschaft kommst; geben sie dir sie nicht, so bist du meines Eides quitt.

42Also kam ich heute zum Brunnen und sprach: HErr, Gott meines Herrn Abraham, hast du Gnade zu meiner Reise gegeben, auf der ich bin, 43siehe, so steh ich hier bei dem Wasserbrunnen. Wenn nun eine Jungfrau herauskommt, zu schöpfen, und ich zu ihr spreche: Gib mir ein wenig Wasser zu trinken aus deinem Krug, 44und sie wird sagen: Trinke du, ich will deinen Kamelen auch schöpfen: – die sei das Weib, das der HErr meines Herrn Sohne beschert hat. 45Ehe ich nun solche Worte ausgeredet hatte in meinem Herzen, siehe, da kommt Rebekka heraus mit einem Krug auf ihrer Achsel und geht hinab zum Brunnen und schöpft. Da sprach ich zu ihr: Gib mir zu trinken. 46Und sie nahm eilend den Krug von ihrer Achsel und sprach: Trinke, und deine Kamele will ich auch tränken. Also trank ich, und sie tränkte die Kamele auch. 47Und ich fragte sie und sprach: Wes Tochter bist du? Sie antwortete: Ich bin Bethuels Tochter, des Sohnes Nahors, den ihm Milka geboren hat. Da legte ich einen Reif an ihre Stirn und Armringe an ihre Hände 48und neigte mich und betete den HErrn an und lobte den HErrn, den Gott meines Herrn Abraham, der mich den rechten Weg geführt hat, dass ich seinem Sohn die Tochter nehme des Bruders meines Herrn.

Text der Luther-Übersetzung (1912) von 1. Mose 24, 19 bis 1. Mose 24, 48

Biblia (Band 1) Das ist: Die ganze Heylige Schrifft, Teutsch. D. Mart.Luth. Sampt einem Register / Summarien über alle Capitel / und schönen Figuren

Gedruckt in Frankfurt am Mayn bei Georg Rab für W. Han (Erben) und Sigmund Feyerabend, 1570